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Macht und Pracht
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Macht und Pracht

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute ist der „Tag des offenen Denkmals“. Das heißt: In ganz Deutschland kann man heute denkmalgeschützte Gebäude und Orte besichtigen – auch solche, die sonst nicht zugänglich sind. Das Leitthema lautet übrigens dieses Jahr „Macht und Pracht“. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Da kann man bestimmt auch prachtvolle Kirchen anschauen.

Und wie. Finde ich übrigens ein spannendes Thema: „Macht und Pracht“. Wie haben Menschen in den verschiedenen Epochen der Architektur versucht, Macht und Reichtum zum Ausdruck zu bringen? Und das kann man bei Kirchen natürlich genauso sehen wie bei Einkaufscentren, Bürohochhäusern oder Privatvillen. Gebäude waren und sind immer auch der Versuch, etwas zur Schau zu stellen. Spannend.

Nun sollte eine Kirche ja nicht unbedingt ein Protzobjekt sein, oder?

Nein, natürlich nicht – auch wenn’s da in der Kirchengeschichte sicher genug schwarze Schafe gegeben hat, die sich selbst mit einer Kirche ein Denkmal setzen wollten. Dass viele Kirchen so prachtvoll sind, hat aber einen ganz anderen Grund: Die Bauherren wollten in ihren Bauten etwas von der Herrlichkeit Gottes zum Ausdruck bringen: „Schaut her, diese Kathedrale ist so viel größer und schöner und eindrucksvoller als ein normales Gebäude. Und Gott ist auch viel größer und schöner als alles, was wir kennen.“ Darum nennt man ja eine Kirche auch „Haus Gottes“. Also: Man kann ja heute beim „Tag des offenen Denkmals“ mal nachschauen, ob und wie eine Kirche etwas von der „Macht und Pracht“ Gottes widerspiegelt.

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