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Der "Verlorene Socke"-Tag
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Der "Verlorene Socke"-Tag

Gunnar Bach
Ein Beitrag von Gunnar Bach, Katholischer Pastoralreferent, Pfarrei Sankt Peter Montabaur
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Ich bin 45 Jahre und will nicht wissen, wie viel Lebenszeit ich schon damit verbracht habe, nach Sachen zu suchen. Das waren manchmal nur ganz alltägliche, unwichtige Sachen – aber manchmal auch richtig wichtige Dinge! Ich kann mich zum Beispiel dran erinnern: Wenige Wochen nach unserer Verlobung hatte ich auf einem Wochenende für Jugendliche meinen Verlobungsring auf einem Grillplatz im Wald verloren. Was war das für eine Not! Ich bin morgens um vier im Morgengrauen schon aufgestanden, um den Ring zu suchen im Erdreich. Und ich habe ihn Gott sei Dank tatsächlich wiedergefunden. Der Ring wurde für uns, dadurch dass er kurze Zeit weg war, noch wertvoller als vorher.

Nicht wirklich verloren

Lange habe ich gedacht, diese Geschichte sei nicht so schnell zu toppen, bis ich im April von einer Witwe in meiner Kirchengemeinde gelesen habe. 60 Jahre, nachdem ihr Mann im Garten seinen Ehering verloren hatte, hat sie diesen Ring beim Umspaten wiedergefunden. Ihr Mann war mittlerweile auch schon 45 Jahre tot – was muss die Frau sich gefreut haben, als sie den Ring ihres verstorbenen Mannes wieder in der Hand halten konnte!

Wie wichtig sind Dinge?

Ich bin mir sicher: es wird nicht lange dauern, bis ich wieder irgendwas zuhause suche. Das Meiste kann man ersetzen. Heute ist zum Beispiel der Tag der verlorenen Socken. Der ist wohl nicht allzu ernst meint. Von so vielen Socken, die in Hessens Waschmaschinen und Trocknern schon verschwunden sind, wären die Sockenmonster, wenn es die gäbe, schon vor Gefräßigkeit geplatzt!

Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz

Wenn ich was suche, muss ich auch manchmal an einen Spruch aus der Bibel denken. Jesus sagt einmal: „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ (Matthäus-Evangelium 6,21). Das meint er nicht materiell. Er erzählt davon: Ein Mann findet einen verborgenen Schatz in einem Acker und verkauft für den Acker alles, was er hat, alles nur für diesen einen Schatz! Jesus meint mit diesem Schatz den Himmel.

Ich kenne mich: Auch heute werde ich bestimmt nach irgendwas suchen. Aber ich will mir vornehmen: nicht so nervös sein wie sonst, sondern gelassen suchen! Denn mein Herz soll nicht so sehr an Dingen hängen, sondern an Gott und an den Menschen, die ich liebe.

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