Geburtstage
Ich schreibe sie mir rot in meinen Kalender: Die Geburtstage meiner Familienmitglieder und meiner Verwandten, meiner Freundinnen und Freunde. Im Februar sind es besonders viele: Mein Bruder, mein Neffe, vier Freundinnen, meine Patentante, mein Cousin und ein guter Freund. Ich will an ihre Geburtstage denken und mich bei ihnen melden, sie besuchen, wenn es möglich ist, mit ihnen telefonieren oder ihnen schreiben, denn sie alle sind mir wichtig.
„Wie schön, dass du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst“ – das Kindergeburtstagslied geht mir durch den Kopf und summend stimme ich ein. Ja, es ist schön, dass es meinen Bruder und meinen kleinen Neffen gibt. Ich schätze meine Freundinnen sehr und ich bin dankbar, eine richtig gute Patentante zu haben.
Durch die Geburtstagsgrüße drücke ich meine Wertschätzung aus. Andere Menschen sind wertvoll für mein Leben. Sie unterstützen mich und sie helfen mir. Sie sind an meiner Seite, wenn es mir nicht gut geht. Manchmal korrigieren sie mich auch, wenn ich mich verrannt habe und sie bereichern mein Leben.
Ich bin dankbar, dass wir uns gut verstehen, dass wir am Leben des anderen Anteilnehmen und einfach gerne zusammen sind. Dabei denke ich an das Bibelwort im ersten Schöpfungsbericht. „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“, heißt es da. Offensichtlich gehört das in Beziehung sein, schon von Anfang an, zum Menschsein dazu.
Das Gegenüber erweist sich als gute Ergänzung. Denn zusammen ist man weniger allein und zusammen hat man weniger Angst. Ich kann meine Freude mit anderen teilen, auch meine Sorgen. Selbst von Gott wird erzählt, dass er nicht allein sein will. Deshalb hat er sich uns Menschen geschaffen. Als sein Ebenbild, sein Gegenüber. Ihm kann ich keine Geburtskarte schreiben, aber ich kann Gott danken, dass auch er für mich da ist.
Und alle anderen, die mein Leben reich machen, will ich nicht vergessen und Ihnen von Herzen sagen: „Wie schön, dass du geboren bist!“
