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Tag des zivilen Ungehorsams

Tag des zivilen Ungehorsams

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Kann es sinnvoll sein, bewusst gegen Gesetze zu verstoßen? Ja, etwa dann, wenn man erkennt, dass ein Gesetz Menschen schadet, und man durch sein Verhalten auf die Missstände aufmerksam machen möchte. Allerdings: Beim heutigen Tag des zivilen Ungehorsams geht es ausschließlich um friedlichen, gewaltfreien Widerstand.

Wie das funktioniert, hat zum Beispiel Mahatma Gandhi vorgemacht, als er das britische Kolonialrecht nicht akzeptierte. Oder Rosa Parks, die schwarze Bürgerrechtlerin, die sich 1955 in den Vereinigten Staaten weigerte, in einem Bus ihren Platz für einen Weißen frei zu machen, und damit eine gigantische Bewegung für Rassengleichheit auslöste.

Oder Jesus, der schon vor 2000 Jahren immer wieder die religiösen Gesetze seiner Zeit brach, um damit unmissverständlich deutlich zu machen: „Die Gebote sind für den Menschen da, nicht der Mensch für die Gebote.“

Der heutige „Tag des zivilen Ungehorsams“ ist also eine Einladung, sich immer wieder bewusst zu machen, wie man Unrecht beseitigen kann. Und manchmal funktioniert das nur, indem man friedlich auf Mängel der aktuellen Gesetzgebung hinweist.

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