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Kreativ werden, damit das Warten nicht nervt
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Kreativ werden, damit das Warten nicht nervt

Dr. Peter Kristen
Ein Beitrag von Dr. Peter Kristen, Evangelischer Pfarrer und Studienleiter, Religionspädagogisches Institut Darmstadt
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Moderation: Als hätte sie die Corona-Pandemie in eine Endlosschleife geschickt, so fühlen sich viele. Warten und noch mal warten. Immer wieder. Warten auf das Ende des Lockdowns, warten auf den Impftermin, warten darauf, endlich mal wieder ins Kino zu gehen oder ins Restaurant oder, oder, oder…. Pfarrer Peter Kristen aus Limeshain hat einen guten Tipp, wie man das öde Warten überwinden kann.

Die Kasseler Künstlerin Christine Reinckens hat Menschen gemalt, die warten. Man kann ihre Bilder auf hessenschau.de anschauen. Die Menschen auf den Gemälden haben die Hände in den Hosentaschen oder die Arme verschränkt. Viele schauen auf ihr Handy. Sie stehen herum, auf Abstand und warten – unfreiwillig.

Das könnte auch ich sein

So könnte die Künstlerin auch mich malen, denke ich, als ich die Bilder sehe. Warten, das ist seit Anfang der Pandemie ein Dauerzustand. Immer wieder neue erzwungene Wartezeiten.

Was mache ich in der Zwischenzeit? Die Hände in die Hosentasche oder aufs Handy schauen? Die Malerin Christine Reinckens sagt: "Die Zeit nutzen und kreativ werden!"

Karsamstag - auch so ein Hängepartie-Warte-Tag

Ein prima Vorschlag, finde ich. Nicht öde warten, kreativ sein. Das passt auch zum Karsamstag heute. Der ist in der Bibel ebenfalls so ein Hängepartie-Warte-Tag.

Die Jüngerinnen und Jünger von Jesus saßen herum, haben sich verkrochen. Jesus, auf den sie gehofft haben, war am Kreuz gestorben. Was sollte jetzt noch kommen?

Vielen, die trauern, hilft: aktiv werden. Etwas tun. Das haben die Frauen aus dem Kreis von Jesus gemacht. Sie haben wohlriechende Öle vorbereitet. Sie wollten damit am nächsten Tag den Leichnam von Jesus salben.

Gleich am frühen Morgen brechen sie mit den Ölen auf zum Grab von Jesus. Aber im Grab ist kein Leichnam. Stattdessen ein Engel, der den Frauen sagt: Jesus ist auferstanden. 

Wie Warten zu geschenkter Zeit werden kann

Warten nervt, wenn ich immer weniger gestalten kann, wenn sich alles zu wiederholen scheint. Aber mich motiviert, was die Kasseler Künstlerin Christine Reinckens sagt und was die Jüngerinnen von Jesus tun:

Die Zeit nutzen. Was tun und kreativ werden. Dann kann das Warten zu geschenkter Zeit werden. Da geht noch was bis morgen:

Bei uns zu Hause backt meine Tochter Lisa wie jedes Jahr einen aufwändigen Osterzopf – der ist echt ein Kunstwerk. Meine Frau Renate färbt wieder ihre bunten Ostereier mit Mustern aus frisch gewachsenem Kälberkern von der Wiese.

Hoffnungslicht für möglichst viele

Ich selber werde gleich morgen früh die Osterkerze in der Kirche fotografieren. So ohne Präsenz-Gottesdienst werden die erst mal nur wenige sehen. Darum stelle ich die Fotos von der brennenden Osterkerze auf unsere Webseite. Dann leuchtet sie dort für möglichst viele Menschen als Hoffnungslicht.

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