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Gottes schöne Blum‘
Bild: Daniel Schwarz/Pixabay

Gottes schöne Blum‘

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Als Kind war ich mal auf der Bundesgartenschau. Das war in Kassel und ist lange her. Ich erinnere mich, dass es sehr bunt war; und die Wege sehr lang waren. Ich habe wohl gestöhnt beim Laufen - aber gestaunt beim Schauen. So viele Blüten und Blumen auf einmal kannte ich nicht. Obwohl wir einen kleinen Garten hatten. Der hatte aber keine Blumen. Nur Gemüse und Stachelbeeren. Die mochte ich nicht.

70 Jahre Bundesgartenschau

Wenn wir dann aber in den Park gingen, gab’s Blumen ohne Ende. Die Gartenschauen feiern gerade Geburtstag. Heute vor 70 Jahren gab es die erste nach dem Krieg. In Hannover. Und gerade ist wieder Bundesgartenschau in Erfurt. "Leistungsschau der Gärtner", nannte man das manchmal. Und war nicht immer glücklich darüber.

Es war immer alles so ordentlich auf den Gartenschauen. Blumen und Pflanzen in Reih und Glied. Manchmal wurden erst Bäume gefällt, um dann neue zu pflanzen. Das versteht nicht jeder. Muss man auch nicht verstehen.

Garten ist mehr als viele schöne Blumen

Garten ist mehr als viele schöne Blumen; mehr als Büsche mit Beeren und Kiesweg. Garten ist auch wild; manchmal mit Kraut, das wir Unkraut nennen. Bäume eher kreuz und quer. Dieses Bunte und Grüne ist wie Unbeschwertheit für die Seele. Garten ist Paradies, sagt Paul Gerhardt (EG 503,10): Welch hohe Lust, welch heller Schein wird wohl in Christi Garten sein.

Das Paradies - ein wunderschöner Garten    

Vom Paradies wissen wir nichts. Außer, dass es wohl wie ein großer Garten ist. Und ein unfassbar schöner. Gewiss keiner in Reih und Glied. Jeden Tag gibt es Neues zu entdecken. Uns werden die Sinne übergehen im Paradies. Gottes Nähe ist Glück. Vielleicht spaziert er in seinem Garten wie damals, als es Eva und Adam gab. Nicht als strenger Gärtner, der nach dem Apfelbaum fragt. Das ist lange vorbei. Am Anfang der neuen Zeit geht es nicht mehr um Äpfel und Schlangen und Schuld, sondern um Erbarmen.

Das Paradies wird Erbarmen sein

Das Paradies wird Erbarmen sein mit unserer Schwachheit. Wir dürfen dort ausruhen vom Kampf des Lebens. Tag und Nacht. Erwähle mich zum Paradeis, bittet Paul Gerhardt. Und mit ihm bitte ich, dass ich nur zu Gottes Ruhm auf Erden lebe. Wie eine schöne Blume, an der Menschen und Gott ihre Freude haben.

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