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Eine gewisse Achtung muss sein
Bild: Melk Hagelslag/Pixabay

Eine gewisse Achtung muss sein

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Ein schlimmer Tag war das, sagte meine Oma immer. Und meinte den 22. Juni, heute vor achtzig Jahren. Da war der deutsche Überfall auf Russland, schön geredet als "Unternehmen Barbarossa". Oma meinte morgens, nicht richtig zu hören im  Radio. Russland? Da gab es doch einen Nichtangriffspakt. Als hätte Hitler das interessiert. Er erteilte den Befehl. Vier Jahre später gab es 25 Millionen tote russische Soldaten und Zivilisten.

Der Überfall auf Russland vor 80 Jahren war ein Verbrechen

Hitler und die Seinen waren Verbrecher, Menschenverächter. Der Überfall auf Russland war ein Verbrechen. Und rächte sich dann für uns. Deutschland wurde zum Trümmerland. Und warum das alles? Aus Größenwahn; aus einem "Deutschland zuerst". Man kann andere Menschen kaum mehr verachten, als es die Nationalsozialisten getan haben.

Alles Unglück in der Welt beginnt mit einem verächtlichen Blick

Alles Unglück in der Welt beginnt mit einem verächtlichen Blick. Dem folgen oft verächtliche Worte. Und irgendwann, wenn man nicht aufpasst, auch böse Taten. Wer böse Taten verhindern will, macht nicht mit bei der Verachtung. Nicht alle Menschen sind lieb und brav, weiß Gott nicht. Aber eine gewisse Achtung muss sein.

Jeden verächtlichen Blick, jedes falsche Zeugnis vermeiden

Sonst bringt uns das, wie damals, buchstäblich in Teufels Küche. Am besten ist, wir fangen immer ganz vorne an. Und vermeiden jeden verächtlichen Blick; jedes "falsche Zeugnis" über unsere Nächsten. Wer Frieden schaffen oder bewahren will, darf nicht lügen. Über Juden nicht und über Araber nicht. Über niemanden. Niemals. Wo Menschen geachtet werden, geht es eher friedlich zu. Und daran hat Gott dann seine Freude.

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