1. Mai
Moderator/in: Der 1. Mai. Schön, so ein Feiertag – ganz gleich, ob Sie heute auf einer Kundgebung waren oder einen Ausflug ins Grüne gemacht haben. Ich möchte von Fabian Vogt von der evangelischen Kirche gerne mal wissen: Warum ist denn eigentlich gerade der 1. Mai der „Internationale Tag der Arbeit“?
Weil im Jahr 1886 in Chicago am 1. Mai ein riesiger Streik angefangen hat, der in die Geschichte eingegangen ist. Damals hat sich der Streik zwar zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen den Arbeitern und der Polizei entwickelt, er gilt aber als Ursprung der Arbeiterbewegung in den Vereinigten Staaten.
In Chicago ging es übrigens darum, dass die Arbeiter ihre tägliche Arbeitszeit von 12 auf 8 Stunden reduzieren wollten. Tja, und in Erinnerung an die Opfer dieses Streiks, wird heute der „Internationale Tag der Arbeit“ gefeiert. Nach wie vor mit der Frage: „Sind die Arbeitsbedingungen für die Menschen so in Ordnung oder nicht?“
Was denkst Du denn da als Pfarrer: Sind sie es oder nicht?
Das kann man gar nicht pauschal sagen. Da müssten wir jetzt mal ganz verschiedene Berufsgruppen durchgehen. Dazu kommt: Ich selbst arbeite total gerne.
In der Bibel wurde aber schon vor vielen Tausend Jahren ein wichtiger Satz aufgeschrieben: „Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.“ Das heißt: Wer arbeitet, der muss auch genug zu essen haben.
Heute würde man sagen: Wer arbeitet, der muss davon gut leben können. Das stimmt zu allen Zeiten. Und dafür sollten wir uns einsetzen.