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Engagiert für das Leben
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Engagiert für das Leben

Carmen Jelinek
Ein Beitrag von Carmen Jelinek, Evangelische Dekanin, Kirchenkreis Kaufungen

Zwischen 50 und 60 % der ab 14 jährigen Bevölkerung leisten in Deutschlang unentgeltlich Hilfen unter Verwandten, Freunden und Nachbarn. 22 Millionen Menschen übernehmen sogar unentgeltlich verantwortungsvolle, ehrenamtliche Aufgaben außerhalb ihres Familien- und Freundeskreises. Das ist eine, wie ich finde, sehr erfreuliche Zahl, die dem häufigen Empfinden, dass wir in einer „Ego- Gesellschaft“ leben, deutlich widerspricht.

Kennzeichnend für Ehrenamtliche ist ihr großer Freundes- und Bekanntenkreis, ihre hohe Kirchenbindung. Sie sind kreativ und engagiert, die meisten von ihnen sind erwerbstätig und stehen auf der sogenannten Sonnenseite des Lebens. Beweggründe für ihr ehrenamtliches Engagement sind vor allem ihr Anspruch mitzugestalten und ihr Wunsch nach Geselligkeit. Ihre Erwartungen sind, dass sie Freude an ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit haben, dass sie anderen Menschen helfen können, dass sie etwas für das Gemeinwohl tun und dass sie mit sympathischen Menschen zusammenkommen. Allein in evangelischen Kirche von Kurhessen - Waldeck gab es im Jahr 2010 43.790 freiwillig Engagierte, für deren Einsatz man einen Geldwert von 104.791.221 Euro ansetzt. Das ehrenamtliche Engagement ist in vielerlei Hinsicht unbezahlbar. Es gibt Gott sei Dank auch viele, zu denen andere sagen: „Es ist ein Geschenk des Himmels, dass es dich gibt!“

Morgen beginnt die Woche für das Leben, eine Initiative der katholischen und der evangelischen Kirche. Sie steht unter dem Motto „Engagiert für das Leben – Mit allen Generationen“. In vielen Veranstaltungen und Vorträgen geht es um die Frage: Welche Akzente können die beiden Kirchen setzen, um das Miteinander der Generationen zu ermöglichen?“ Ich halte es für sehr wichtig, dass es gelingt, die Generationen wieder mehr ins Gespräch zu bringen. Unterschiedliche Lebensgewohnheiten und das Kommunikationsverhalten wirken häufig trennend. Man hat nicht mehr viel miteinander zu tun und sich auch wenig zu sagen. Hier braucht es Brücken. Das heißt Menschen, die Verbindungen schaffen unter den Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und der älteren Generation.

An der Durchführung der „Woche für das Leben“ sind viele Haupt- und Ehrenamtliche in der Kirche beteiligt. Ihre Angebote wahrnehmen, bedeutet Wertschätzung ihres Einsatzes und die Chance, mit anderen ins Gespräch zu kommen.

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