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Mose
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Mose

Michael Tönges-Braungart
Ein Beitrag von Michael Tönges-Braungart, Pfarrer

Eine Zumutung war das! Einfach eine, nein gleich mehrere Nummern zu groß, was da von Mose verlangt wurde. Ein Volk aus der Sklaverei in die Freiheit führen. Sich einfach vor den Pharao hinstellen und sagen: „Lass uns frei!“ „Ja, wer bin ich denn?“, hatte Mose gesagt, als ihm das zugemutet wurde.

Nichts ahnend hatte Moses am Rande der Wüste die Schafe seines Schwiegervaters gehütet, als er einen brennenden Busch sah, der nicht vom Feuer verzehrt wurde. Neugierig trat er näher – und dann hörte er eine Stimme. Eine Stimme, die sich als Stimme Gottes vorstellte. Gott hatte das Schicksal seines Volkes als Sklaven in Ägypten nicht kalt gelassen Er gab Mose den Auftrag, zum Pharao zu gehen und die Freilassung des Volkes zu verlangen.

Mose, der einfache Schafhirte, konnte sich das zunächst nicht vorstellen. Er sagte: „Meine eigenen Leute werden mir nicht glauben – und außerdem: Ich bin kein großer Redner!“ Gott ließ das nicht gelten. Er hat in Mose mehr gesehen, als der in sich selber vermutet hat. Gott versprach, selbst dafür zu sorgen, dass Mose Gehör findet. Und dafür zu sorgen, dass er nicht alleine steht: Sein Bruder Aaron, der nicht auf den Mund gefallen war, sollte ihm helfen. Schließlich bekam Mose noch etwas Handfestes: einen Stab als Zeichen seiner neuen Rolle; etwas, auf das er sich stützen konnte. So wie er sich auf Gottes Versprechen gleich am Anfang ihrer Begegnung stützen konnte: Da hatte Gott auf die entgeisterte Frage des Mose: „Ja, wer bin ich…?“, geantwortet: „Ich werde mit dir sein.“

Gott verlangt Mose etwas ab – sehr viel sogar. Aber er macht ihm im selben Moment Mut: „Du kannst das! Du bist nicht allein, sondern hast Menschen an deiner Seite. Und ich werde bei dir sein.“

So hat sich Mose etwas zumuten lassen – und ist dabei selber mutig geworden. Natürlich haben es der Pharao und die Ägypter dem Mose nicht leicht gemacht – und sein eigenes Volk schon gar nicht. Vierzig Jahre hat der Weg durch die Wüste schließlich gedauert. Und manchmal war Mose kurz davor, allen Mut zu verlieren. „Ja, wer bin ich denn…?“, hat er sich immer wieder einmal gefragt. Aber er hat auch erlebt, dass Gott sein Wort gehalten hat: „Ich werde mit dir sein.“

Natürlich bin ich nicht Mose. Und sicher steckt auch nicht hinter jeder Zumutung, die mir im Leben begegnet, ein großer Auftrag Gottes. Aber ich möchte offen bleiben dafür, in mancher Zumutung auch Gott zu entdecken. Er macht mir Mut, mich ihr zu stellen.

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