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Sterben und Auferstehen
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Sterben und Auferstehen

Susanna Petig
Ein Beitrag von Susanna Petig, Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder
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Frühling: Das ist die Zeit, in der die Saat ausgebracht wird. Ein keimendes Samenkorn – haben Sie sich das mal genauer angesehen? Das, was das Korn ausgemacht hat und was ihm seine Gestalt gegeben hat, wandelt sich völlig. Es entsteht etwas komplett Neues. Schade, könnte man sagen; das Korn hatte ja seinen Wert. Und nun ist es zerstört.
„Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt“, besingt auch ein Lied im evangelischen Gesangbuch (EG 98). Natürlich ist das vor allem in einem übertragenen Sinn gemeint. Denn alles Leben wird früher oder später vergehen, sterben. Auch wir.
Und der Gedanke tut weh. -
Hilft uns der Hinweis auf die Natur? „Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt“, fährt der Liedtext fort. Auch, wenn das Sterben weh tut – es ist nicht alles aus damit. Es geht weiter. Es gibt Hoffnung. Es gibt eine Kraft, die auf wunderbare Weise Großes bewirkt: Die das Sterbende verwandelt. Die aus dem Korn Neues wachsen lässt: Erst einen Keim, dann einen Halm. Neues Blühen, neue Frucht.
Es entsteht etwas, das größer und wunderbarer ist als sein Ursprung. Etwas, das sich vorher kaum erahnen ließ. Grund dafür ist Liebe.
„Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün“, sagt der Refrain des Liedes.
Grün wie die Hoffnung.
Dabei fällt mir auf: Das Samenkorn selbst hat wenig Einfluss auf das Geschehen.
Es wird auf den Acker geworfen, es stirbt und es wird verwandelt. Was an ihm und mit ihm geschieht, ist nicht sein eigenes Werk, sondern das eines anderen.
Das des Schöpfers, der seine Schöpfung liebevoll begleitet.
So, wie es auch uns verheißen ist. Die neue Woche kündet davon, was Gott in Jesus aus Liebe zu uns auf sich genommen hat: Verrat, Verleugnung und Tod. Aber sie mündet in die Erfahrung der Auferstehung. Der Tod behält nicht das letzte Wort – das behält der liebevolle Gott. Er gibt uns Hoffnung, selbst über den Tod hinaus.
Wenn wir sterben, werden wir verwandelt. Wie das Korn.
Wir wissen nicht, wie das sein wird – aber dass.
Weil Gott uns lieb hat, lässt er uns nicht im Tod, sondern schenkt uns neues Leben bei ihm. Das ist die Hoffnung, die sich mit der Auferstehung verbindet.
„Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.“

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