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Friedensnobelpreis

Friedensnobelpreis

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Morgen um 11 Uhr wird bekannt gegeben, wer 2016 den Friedensnobelpreis bekommt. Fast vierhundert Kandidaten gibt es diesmal, soviel, wie noch nie in der Geschichte. Und die Riege der Nominierten ist ziemlich bunt: Von Angela Merkel über Edward Snowden bis zu Donald Trump. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Hast Du einen Tipp, wer es dieses Jahr wird?

Ehrlich gesagt: Nein. Ich hoffe vor allem, dass es jemand ist, der den Preis wirklich verdient. Alfred Nobel, der Stifter des Preises, hat wörtlich gesagt: Der Preis soll an den gehen, „der am Besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten von Friedenskongressen hingewirkt hat“. Also jemand, der wirklich Friedensprozesse anstößt.

Aber wenn das so schwer zu bestimmen ist, braucht es dann so einen Preis überhaupt?

Auf jeden Fall. Weil er aufmerksam macht: Frieden ist etwas, das man aktiv angehen muss. Es geht schließlich nicht nur darum, Kriege zu beenden. Man muss gucken, was die Menschheit tun kann, damit es gar nicht erst zu Kriegen kommt. Das wussten die klugen Leute übrigens schon vor 3000 Jahren. Schon in den Psalmen in der Bibel heißt es: „Suche Frieden und jage ihm nach!“

Aber wie geht dann das ganz praktisch?

Das kann ja jeder mal bei sich selbst sehen. Bei mir zum Beispiel gibt es schon Momente, in denen ich anderen eins reinwürgen will. Und dann macht es eben einen Unterschied, ob ich aggressiv werde – oder ob ich tief durchatme und denke: „Es gibt auch einen friedlichen Weg.“ Also: Ich bin sehr gespannt, wer morgen den Friedensnobelpreis erhält.

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