Chanukka - Licht, das nicht verlischt
Getty Images / Ninel Roshchina
Hintergründe

Chanukka - Licht, das nicht verlischt

Mit Sonnenuntergang am Donnerstag, dem 10. Dezember 2020, beginnt das jüdische Chanukka-Fest. Es liegt in zeitlicher Nähe zum christlichen Weihnachten und dauert acht Tage, in diesem Jahr also bis zum 18. Dezember.

Licht verbindet Chanukka und Weihnachten

Bei beiden Festen spielt Licht eine große Rolle. Christinnen und Christen feiern an Weihnachten, dass Jesus als "Licht der Menschen" (Johannes 1,2) in die Finsternis der Welt kommt.

Zu Chanukka gehören Kerzen, Krapfen und Kartoffelpuffer. Warum, das erklärt unsere Autorin Andrea Seeger in ihrem hr1 Zuspruch am 10. Dezember 2020.

Judas Makkabäus und Georg Friedrich Händel

Chanukka bedeutet Einweihung. Dahinter steht folgende Geschichte: Es war in der Zeit, als das Land Judäa unter hellenistischer Herrschaft stand, im zweiten Jahrhundert vor Christus.

Jüdinnen und Juden waren unterdrückt und konnten ihren Glauben nicht ausüben. Im Tempel von Jerusalem haben die Besatzer ihre griechischen Götterstatuen aufgestellt.

Aber den Juden gelang der Aufstand unter ihrem Anführer Judas Makkabäus. Nach ihm heißt dieser erfolgreiche Widerstand "Aufstand der Makkabäer". Ihm hat Georg Friedrich Händel ein Oratorium gewidmet: "Judas Makkabäus".

Das Licht-Wunder

Nach ihrem Sieg konnten Jüdinnen und Juden den Tempel in Jerusalem wieder einweihen. Der Legende nach fand sich aber nur noch ein Krug mit Öl für den großen Leuchter im Tempel.

Das Öl reichte gerade mal für einen Tag. Der Leuchter sollte aber während der Wiedereinweihung des Tempels acht Tage lang brennen. Wundersamer Weise reichte dieser eine Krug Öl für acht Tage.

Licht hat spirituelle Qualität

Licht, das nicht verlischt. Licht in der dunklen Jahreszeit. In vielen Religionen hat das Licht zentrale Bedeutung.

"Licht beschreibt für viele, wie sie sich Gott vorstellen können", sagt unser Autor Martin Vorländer in seinem hr2 Zuspruch am 10. Dezember 2020.

Licht kann man nicht greifen oder festhalten. Aber man sieht und spürt seine Wirkung – schon, wenn Licht und Wärme einer Kerze sich ausbreiten. So kann man Gott beschreiben: nicht greifbar, aber wirksam und die Ursache allen Lebens.

Weihnukka

Das jüdische Chanukka und das Christfest - beide Lichter-Feste, beide im Dezember. Darum feiern manche jüdisch-christliche Paare und Familien "Weihnukka".

Das kombiniert die Namen der Feste und ihre Bräuche: also mit Chanukka-Leuchter und Tannenbaum in der Wohnung. Das ist keine neue Mode. Es war schon im 19. Jahrhundert üblich.

Das Jüdische Museum Berlin hat dem Phänomen "Weihnukka" 2005 eine eigene Ausstellung gewidmet. Das Interesse daran ist weiterhin groß. Darum hat das Museum die Inhalte der Ausstellung online gestellt. Sie finden sie hier.

 

Das könnte Sie auch interessierenWir informieren Sie rund um die neusten Themen