Geh deinen Weg mit dem Segen Gottes

Heute ist Halbzeit im Jahr 2023. Es ist der Tag 183. 182 Tage kommen noch.

Als erstes denke ich: Schon wieder ein Jahr halb rum. Und dann: Was wird wohl noch kommen? 

Gott sei Dank! 

Wenn ich auf das erste halbe Jahr schaue, dann sehe ich, was alles passiert ist. Da sind die Termine in meinem Kalender ein äußerliches Zeichen: Besprechungen, Konferenzen; dann die festlichen Gottesdienste an Ostern zum Beispiel. Ich habe viele Gespräche geführt – die stehen meistens nicht im Kalender, weil sie kurzfristig vereinbart werden. Viel lebendiger sind mir die Menschen, denen ich begegnet bin. Dabei ging es um Freudiges und Trauriges. Einiges kann ich sehr gut erinnern und manches habe ich schon vergessen – manchmal sage ich: Gott sei Dank! 

Abschied nehmen von Vertrautem

Und was wird jetzt kommen in dem halben Jahr, das vor mir liegt? Einiges steht schon im Kalender. Der wichtigste Punkt: Anfang August beginnt mein Ruhestand. So gibt es eine ganze Reihe von Punkten, die unter „zum letzten Mal“ laufen. Zum letzten Mal diese Besprechung, der Gottesdienst in der Klinik, der Weg durch vertraute Gänge und Räume. Ich werde Abschied nehmen von Vertrautem, vor allen von Menschen, mit denen ich lange Zeit zusammengearbeitet habe und die mir ans Herz gewachsen sind. 

Ein Schritt nach dem anderen

Ansonsten denke ich: Mal gut, dass ich nicht im Voraus sehen kann, was passieren wird. Vielleicht würde ich mutlos werden oder gar nicht mehr handeln können. Das habe ich in meiner Aufgabe als Seelsorger an einer großen Klinik gelernt: ein Schritt nach dem anderen, den Augenblick wahrnehmen und ihn dann gestalten. Größere Pläne wurden oft vom Alltag über den Haufen gerannt. 

Mit ihm das 2. Halbjahr gestalten

Und was mir oft im Ohr ist: der Segen, den ich am Ende des Gottesdienstes spreche: „Geh deinen Weg mit dem Segen Gottes, unseres Herrn!“ Ich bin gewiss, dass Gott auch mir seinen Segen schenkt und ich mit ihm das zweite Halbjahr gestalten kann.