hr1 ZUSPRUCH
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Klewitz, Ute

Eine Sendung von

Pastoralreferentin, Mentorin für Lehramtsstudierende mit dem Fach Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz

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Ausblick auf die Berge

„Was willst du, dass ich dir tue?“

Wir haben jetzt im Herbst mit der ganzen Familie einige Urlaubstage in den julischen Alpen verbracht. Die wunderschöne Bergwelt dort hat uns sehr gefallen. Gemeinsam haben wir eine kleine Bergtour unternommen und wollten noch in eine Berghütte einkehren. Laut Ausschilderung hatte die Hütte schon Winterpause.

Wir hatten Glück

Neugierig haben wir uns trotzdem ein wenig umgeschaut und sind dem Hüttenwirt begegnet, der hat uns freundlich auf Italienisch gefragt: „Was kann ich für euch tun?“ In einer abenteuerlichen Mischung aus englisch und italienisch hat er uns schließlich in seine Hütte eingeladen und mit allem bewirtet, was seine Küche noch hergab.

Dieser Wirt ist so gastlich und freundlich zu uns gewesen. Er hat so richtig gut für uns gesorgt. Seine Frage und seine zugewandten Worte: „Was kann ich für euch tun?“ haben mich sehr an Jesus erinnert und sein Interesse an den Menschen, die ihm begegnet sind. 

Ein Schlüsselwort im Alltag

Die Bibel erzählt davon, dass Jesus Menschen gefragt hat: „Was willst du, dass ich dir tue?" (Mk 10, 51). Diese Frage von Jesus ist für mich zu einem Schlüsselwort im Alltag geworden, denn für mich eröffnet sie einen Raum für Begegnung, Miteinander und Vertrauen. 

Türen gehen auf

Das mag vielleicht ein wenig naiv klingen, aber ich habe immer wieder erlebt, wie positiv sich einladende und zugewandte Worte auf Menschen auswirken – vor allem dann, wenn sie ganz unerwartet kommen. Da gehen auf einmal Türen auf: Menschen setzten sich zusammen, sehen sich und verbinden sich kurzzeitig miteinander.

Gerade das beeindruckt mich an Jesus bis heute: ihm ist es in einzigartiger Weise gelungen, Menschen zu sehen und miteinander zu verbinden.

“Was brauchst du?”

In diesen zugewandten und freundlichen Begegnungen stecken für mich heilsame und wohltuende Kräfte, die einem auch selbst guttun. Das geht im Alltag oft ganz einfach: eben einfach mal fragen: Was brauchst du? 

Kann ich dir bei deiner Arbeit helfen? Wie geht’s dir gerade? Für mich verbinden sich solche freundlichen Fragen jetzt auch mit ein paar italienischen Köstlichkeiten mitten in den Bergen.