hr4 ÜBRIGENS
hr4
Müller, Rolf

Eine Sendung von

Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt

00:00
00:00

Der Kelch des Zimmermanns

Ich finde die „Indiana Jones“-Filme einfach toll. Den neuen habe ich gerade im Kino gesehen; aber besonders die alten Teile aus den 80er Jahren haben Kult-Status für mich. In jedem Film liefert sich der Archäologe Henry „Indiana“ Jones, gespielt von Harrison Ford, einen Wettlauf mit kriminellen Gestalten um einen wertvollen antiken Gegenstand. 

Welcher ist der echte?

Im dritten Teil „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ ist das der Heilige Gral. Gemeint ist damit der sagenhafte Kelch, den Jesus beim Abendmahl benutzt haben soll und der dann angeblich das Blut Christi am Kreuz aufgefangen hat. Natürlich ist das alles eine Legende, und im Film wird das Ganze mit noch ganz viel mehr Fantasie angereichert. So stehen sich am Ende des Films Indiana Jones und sein Gegner, der mit den Nazis zusammenarbeitet, in einer Halle tief unter der Erde gegenüber. Dort sehen sie eine Reihe von Kelchen in allen Formen und aus allen Materialien vor sich. Sie müssen sich entscheiden: Welcher ist der echte?

Es ist der richtige Kelch

Denn nur, wer aus dem echten Kelch trinkt, lebt; ist es der Falsche, muss man sterben. Der böse Wissenschaftler sucht sich einen prunkvollen goldenen Kelch heraus. Er trinkt davon und stirbt sofort. Indiana Jones überlegt lange und sagt dann: „Es ist der Becher eines Zimmermanns“ und nimmt einen einfachen Kelch aus Holz – es ist der richtige. 

Er war ein einfacher Mensch

Trotz aller Fantasie gefällt mir das. Der Kelch Jesu ist nicht etwas Teures oder Prunkvolles – er muss der Becher eines einfachen Mannes sein. Das sagt für mich etwas Wahres aus: Jesus war zu seinen Lebzeiten kein reicher Prominenter. Er war ein einfacher Mensch, der eine besondere Liebe zu den Armen hatte. Genau das macht mir diesen Jesus ja so sympathisch. Denn dadurch hat Jesus mir gezeigt: Gott steht an der Seite der Armen – damals und bis heute!