„… s’rentiert sich“
„Komm mal vorbei – s‘ rentiert sich.“ Auf einem großen grünen Banner steht dieser Satz. Und dieses Banner hing an einer Kirche. Im Vorbeifahren konnte ich den Satz gerade so lesen. Es war ziemlich Verkehr, und ich wollte pünktlich am Ziel ankommen. Darum habe ich nicht angehalten, um nachzuschauen, warum es sich rentieren sollte, vorbeizukommen. Aber der Satz hat mich beschäftigt.
Mein erster Gedanke: Ob die Gottesdienste in dieser Kirche besonders einladend sind, weil alle Altersgruppen dabei sind? Vielleicht gibt’s dort auch eine besonders ansprechende Predigt. Oder die Menschen singen gerne miteinander.
„Komm mal vorbei"
Aber vielleicht bezieht sich der Satz auch gar nicht nur auf den Gottesdienst. Vielleicht ist in der Gemeinde auch sonst viel los – in Jugendgruppen, dem Kirchenchor und sonstigen Gruppen. Mich hat er angesprochen, dieser Satz! „Komm mal vorbei, s‘ rentiert sich!“
Und dann kommt mir noch der Gedanke: Was müsste Kirche heute bieten, damit es sich für die Leute wirklich rentiert, mal wieder vorbeizuschauen? Vielleicht nach längerer Zeit mal wieder. Was erwarten die Menschen von der Kirche, was würde ihnen gut tun?
Untereinander verbunden bleiben
In der Klinik, in der ich als Seelsorger arbeite, haben wir Klinikseelsorgerinnen und Klinikseelsorger am Beginn der Pandemie ein Motto gefunden, mit dem wir ausdrücken wollen, was wir zu bieten haben: „verbunden bleiben“. Wir wollen mit Gott verbunden sein und mit den Menschen verbunden bleiben. Das haben wir in vielen Aktionen umgesetzt; in den Gesprächen mit den Patienten und Angehörigen – oft am Telefon, mit einem täglichen Impuls aus der Kapelle oder einer Grußkarte.
Für mich ist es das, was sich rentiert in der Kirche: dass wir verbunden bleiben, untereinander und mit Gott.