Keine Angst vorm Weltuntergang
„Am 30. Mai ist der Weltuntergang. Wir leben nicht mehr lang.“ Will Glahé sang den Gassenhauer aus den 50-er Jahren. Allerdings scheint es auch heute nicht dazu zu kommen. Und das ist gut so. Denn es gilt noch immer, was der Komponist damals dichtete: „Wie schön ist doch das Leben auf dieser bunten Welt“.
Also: Ich freu‘ mich, dass die Welt nicht untergeht und genieße den Tag. Das Leben hat zwar auch anstrengende Seiten, aber auch viele schöne.
„Die Welt geht nicht unter, wenn es heute schief geht“. Meinen Schülern der Sozialassistentenklasse will ich Mut machen. Heute ist ihre zweite schriftliche Abschlussprüfung. Wenn alles gut geht, sind sie bald ‚Staatlich geprüfte Sozialassistenten‘.
Wenn’s gut geht. Und wenn nicht: Dann geht die Welt nicht unter. Man kann das Schuljahr wiederholen. Oder sich umorientieren. Hat im schlimmsten Fall ein Jahr verloren. Das ist kein Weltuntergang.
Aber Angst macht eine Prüfung schon. Ob es die schulischen Prüfungen sind oder die Prüfungen des Lebens, die es immer wieder gibt.
Meine Welt ist im Moment rund und schön – die Angst, es könne etwas mit den Kindern sein, die auffällige Hautstelle vielleicht doch nicht so harmlos … die Sorgen, dass es einen plötzlichen Einbruch im Leben gibt, die kenne ich trotzdem.
Dazu braucht es gar keine kosmische Katastrophe.
Meinen Schülern habe ich den Bibelvers aus dem Losungsheft für den 30. Mai mit in die Prüfung gegeben:
„Siehe ich bin bei euch alle Tage. Bis ans Ende der Welt“ (Mt 28,20) Jesus ist da. Will bei dir sein. Auch jetzt in der Prüfung. Wie in allen Lebensprüfungen. Das darfst du glauben. Voller Hoffnung leben. Auch wenn du meinst, die Welt geht unter.
„Am dreißigsten Mai ist der Weltuntergang, wir leben nicht mehr lang. Doch keiner weiß in welchem Jahr und das ist wunderbar. Wir sind vielleicht noch lange hier,
und darauf trinken wir.“
Feiern können meine Prüflinge heute Abend ein bisschen. Auch wenn sie noch nicht ‚durch‘ sind: Diese Prüfung ist überstanden.
Danken dürfen sie auf alle Fälle. An allen Tagen – guten wie schweren. Denn es ist einer an unserer Seite. Bis ans Ende der Welt. Wann immer das sein wird.