Bonifatius und der Heilandsruf
Für die Fuldaer gehört Bonifatius zu Fulda. Heute feiern sie ihren Heiligen mit dem Bonifatiusfest, auf dem Domplatz beginnt um halb zehn das Pontifikalamt.
Denn: Der 5. Juni ist der Todestag von Bonifatius. 754 starb er den Märtyrertod.
Bonifatius. In Fulda ist er beerdigt. Hier steht gegenüber dem Stadtschloss sein Denkmal: Es zeigt ihn, das Kreuz hoch aufgerichtet in der einen, die aufgeschlagene Bibel in der anderen Hand.
Als Evangelischer, der in Fulda groß geworden ist, kenne ich das alles. Das Grab im Dom, die Winfriedschule, die nach ihm benannt ist. Nur das Bonifatiusmusical habe ich nicht besucht.
Winfried Bonifatius. Missionar. Apostel der Deutschen.
Das Evangelium wollte er verbreiten. Menschen zum Christentum bekehren.
Über den Missionseifer und die Methoden der Missionstätigkeit früherer Zeiten denken wir heute differenzierter. Da ging es nicht immer ohne Gewalt ab.
Doch Menschen vom christlichen Glauben zu erzählen und ihn Menschen nahezubringen, ist mir heute noch wichtig.
Eine liebevolle Einladung dazu finde ich im Matthäusevangelium (Mt 11, 28):
„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.“
Die Alten nannten es den ‚Heilandsruf‘. Jesus lädt ein. Er der Heiland. Der ‚heil‘ machen will. Besonders die, die es schwer haben im Leben. Die gebeutelt sind von Sorgen. Denen gilt die Einladung.
Wie das gehen kann? Wenn ich meine Lasten und das Quälende im Gebet in Jesu Hand lege. Ich merke, dass mir das gut tut. Was mich bedrückt, ist damit nicht einfach weg. Aber ich fühle mich nicht mehr so niedergeschlagen. So allein. Ich merke, wie mein Herz über dem Gebet leichter wird.
„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.“
Im evangelischen Gottesdienst kommt das Bibelwort heute vor. Es kann uns an allen Tagen der nächsten Woche begleiten.
Dass Jesu Heilandsruf und das Bonifatiusgedenken zusammenfallen, finde ich gut. Da kommt zusammen, was zusammengehört: Die Einladung des Evangeliums ist bis zu uns gekommen. Wird auch heute weitergegeben. „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.“