Für eine Vernunft der Stärke
Immer schwarzer Anzug, mit eigenartiger Frisur. So steht er da, der Diktator Kim Jong-Un in Nordkorea. Gerade schaut er viel durch Ferngläser und erschreckt die Welt. Wie ein Maulheld. Viel hat er in seinem Land nicht zustande gebracht außer Raketen, Gefängnissen und viel Hunger im Volk. Aber drohen, das kann er. Die Welt anzünden will er. Oder redet er nur laut, weil sein Herz klein ist und er sich fürchtet?
Das wissen wir nicht, nehmen ihn aber ernst. Gegen Diktatoren hilft es irgendwann nicht mehr, verständnisvoll zu sein. Das nutzen sie aus. Wer zu allem entschlossen ist, dem kommt man nicht bei, wenn andere nur nachsichtig sind und geduldig. Wer droht und die Welt anzünden will, muss Stärke spüren. Keine Vernunft der Milde, dafür Vernunft der Stärke. Bis hierher und nicht weiter, muss die Welt antworten. Wer - wie Kim Jong Un in Nordkorea - immer wieder droht, muss spüren, dass Nachsicht eine Grenze hat. Manchmal ist barmherzig sein unvernünftig. Wer in der Familie oder Umgebung nur Schrecken verbreitet wie ein Diktator, muss seine Grenzen erleben. Also Stunden und Tage, in denen Menschen vor ihm stehen und sagen: Hör jetzt auf, du schadest dir nur selber. Barmherzig und milde sein ist oft vernünftig. Wer das aber ausnutzt, muss eine andere Vernunft spüren: die Vernunft der Stärke. Das Ende der Milde. Niemand lässt sich andauernd gefallen, an der Nase herum geführt zu werden. Eines Tages will man Einsicht erkennen bei denen, die laut sind wie Maulhelden und anderen nur drohen. Das ist in der Familie und in der Nachbarschaft so - und ebenso zwischen Völkern.
Niemand darf nur machen, was er will. Das führt die Welt an den Abgrund. Es kommt der Tag, da darf man die andere Backe nicht mehr hinhalten. Gewalt ist zwar keine Lösung, verhindert aber größeren Schaden. Maulhelden müssen hören und fühlen, dass Gott ihre Art nicht hinnimmt.