hr1 ZUSPRUCH
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Wittich-Jung, Kathrin

Ein Sendung von

Evangelische Pfarrerin, Studienleiterin, Hofgeismar

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Hoffnung auf Frieden

Heute vor zwei Jahren am 07. Oktober 2023 startete die Hamas zusammen mit verbündeten Palästinensergruppen einen massiven Angriff auf Israel. Terroristen ermordeten in Grenznähe mehr als 1.200 Menschen und verschleppten 250 in den Gazastreifen. Es war das schlimmste Massaker an Jüdinnen und Juden seit dem Holocaust. Seitdem herrscht im Nahen Osten Krieg.

Die Gewaltspirale dreht sich immer weiter

Seitdem dreht die Gewalt sich in einer nicht enden wollenden Spirale. Die humanitäre Lage im Gaza-Streifen ist katastrophal. Hilfslieferungen erreichen die Region nur eingeschränkt, internationale Organisationen warnen vor einer Hungersnot. Immer wieder neue Angriffe und Militäroffensiven – mal von Israel, mal von der Hamas.

Was ist richtig? Was ist falsch?

Und weiterhin befinden sich Menschen in Geiselhaft der Hamas. Die politische Lage scheint verworren und aussichtslos. Und auch Politikerinnen und Politiker weltweit haben unterschiedliche Sichtweisen auf diesen Krieg. Je länger ich mich mit dem Krieg in Gaza beschäftige, umso verlorener fühle ich mich: „So, kann es doch nicht sein“, denke ich. „Was ist richtig? Was falsch? Kann ich mich eigentlich für eine Seite positionieren?“

„Suche den Frieden und jage ihm nach.“

Dabei muss es doch nur um eins gehen: Um Frieden. Endlich ein Ende der Gewalt. Aber das scheint fast aussichtslos - die Fronten sind verhärtet. Ich will aber die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich Menschen auf beiden Seiten finden, die bereit sind, aufeinander zu zugehen. In der Bibel heißt es: „Suche den Frieden und jage ihm nach.“ (Psalm 34,15) Frieden kommt nicht von selbst. Dafür sind es zu viele verschiedene Meinungen und Gedanken. Menschen müssen miteinander sprechen, diskutieren und wenn nötig, auch streiten. Das ist Arbeit. Und es bedeutet, über Brücken zu gehen, auch wenn die vielleicht brüchig sind. All das ist nicht leicht.

Aber es lohnt sich für Frieden und Versöhnung einzusetzen: Für die Menschen, die in Israel und Gaza leben, Und ich hoffe und bete: Gib Frieden, Gott!