hr3 MOMENT MAL
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Giel, Lena

Eine Sendung von

Pastoralreferentin und Jugendseelsorgerin im katholischen Jugendbüro Südhessen

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Drei gruselige, leuchtende Kürbisse mit geschnitzten Gesichtern stehen nebeneinander. Ihre Augen und Münder strahlen in einem schaurigen Orangeton und erzeugen eine Halloween-Atmosphäre. Die Kürbisse sind auf einer dunklen Oberfläche angeordnet, die den mysteriösen Hintergrund verstärkt.

Halloween – der Reiz der Dunkelheit

Moderator/in: Viele Hessinnen und Hessen sind gerade im Halloweenfieber. Ob auf Burg Königstein im Taunus, im Grusellabyrinth in Weiterstadt oder beim Halloween-Event in Dieburg: Überall wird sich gegruselt und erschreckt. Lena Giel, von der katholischen Kirche: kannst du das verstehen, warum das so einen Reiz hat? 

Autor/in: Ja voll! Ich grusle mich auch gerne. Die Dunkelheit und diese Ahnung, das gleich etwas kommen könnte und wenn’s dann passiert: Adrenalin, der Puls wird schneller, ich erschrecke und schreie. Da spüre ich meinen Körper, mein Herz pocht, ich bin wie elektrisiert. Es ist ein Spiel mit der Angst. Einmal Abtauchen in die Dunkelheit. Ich glaub: ich brauch das immer mal. Vielleicht gehört es sogar einfach dazu zum Menschsein: die Dunkelheit und das Böse. 

Moderator/in: Wie kommst du darauf, dass das ein Teil von uns Menschen ist? Ist es nicht besser nur auf das Helle und Gute zu schauen, gerade auch als Christin? 

Autor/in: Das Helle und Gute ist ja eigentlich nur der Idealzustand. Aber den gibt’s leider nur selten. Sogar in der Bibel spielen böse Mächte eine große Rolle. Die Schlange, die Eva verführt. Oder der Teufel, der Jesus von seinem Weg abbringen will. Ein Drache vom dem am Ende der Bibel die Rede ist. Ich find’s krass, dass das alles in der Bibel vorkommt. Das Böse wird nicht verschwiegen. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: das Böse wird vom Guten besiegt. Jesus sagt einmal: Ich bin das Licht der Welt. Bei Halloween geht es ja auch darum, das Böse zu vertreiben.  

Ich weiß, ich bin sicher und es geht gut aus. Ich brauch mich nicht fürchten vor dem Dunkeln. Und mit dieser Überzeugung geh ich auch durchs Leben: böse Mächte und die Dunkelheit vergehen. Das letzte Wort hat immer das Licht und das Gute.