Vorfreude auf den Fußballsommer
Moderator:in: Für viele ein spannender Moment, als heute bekanntgegeben wurde, wer als Spieler mit zur EM fahren darf. Bei manchen war die Freude groß, andere waren sicher enttäuscht. Cäcilia Hickl von der katholischen Kirche, ist das der Startschuss für ein Sommermärchen?
Das kommt darauf an, was man märchenhaft findet. Gewinnen kann ja immer nur eine Mannschaft, genau wie zum Kader nur eine bestimmte Zahl Spieler gehört. Alle anderen müssen ihre Märchen abseits vom Siegen finden.
Was wäre denn deine Version von einem gelungenen Fußballsommer? Siege sind ja, wie du sagst, keine sichere Bank.
Ich fände es schön, wenn die EM eine Gelegenheit ist, dass wir uns gemeinsam als Europäerinnen und Europäer begegnen und friedlich zusammen feiern und mitfiebern. Wenn sich Menschen auf der Straße mit Fremdsprachen, Händen und Füßen verständigen und gegenseitig helfen, wenn Kontakte geknüpft und gemeinsam gefachsimpelt wird. Da ist es dann egal, wo jemand herkommt oder wie er oder sie aussieht: das ist ja das Tolle am Sport, er verbindet.
Aber so ganz ohne Rivalität geht es nicht, schließlich will ja jede Mannschaft gewinnen.
Klar, das ist ja auch richtig so. Aber umso besser, wenn alles fair bleibt auf dem Platz und unter den Fans. Klar ist Gewinnen einfach schöner, aber ein guter Verlierer sein ist auch viel wert – dann kann man sich vielleicht später mit jemandem mitfreuen, auch ohne eigenen Sieg.