Perseiden: Sind mir Schnuppe!
Moderator/in: Zurzeit sind wieder jede Nacht Hessinnen und Hessen unterwegs … auf Sternschnuppenjagd. Denn wir sind gerade im Maximum der legendären Perseiden-Schwarms. Kleine Teile eines Kometen verglühen in der Erdatmosphäre – und wir können dann Sternschnuppen sehen. Das sieht toll aus und nach alter Tradition darf man sich ja was wünschen, wenn eine Sternschnuppe am Himmel ist.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Ist das mit den Wünschen für dich als Pfarrer in Ordnung oder ist das nur ein Aberglaube?
Also, ich schau mir die Perseiden jedes Jahr an. Ist übrigens dieses Jahr besonders schön, weil der Mond schon vor Mitternacht untergeht – so dass es an vielen Orten richtig dunkel wird – und weil wir in den letzten Tagen gutes Wetter hatten.
Aber zu deiner Frage: Wenn ich eine Sternschnuppe sehe, dann wünsche ich mir was. Klar. Auch, weil Sternschnuppen seit Jahrtausenden als Botschaft des Himmels gelten. Lange glaubten Menschen: Wenn am Himmel ein Zeichen zu sehen ist, dann will Gott uns was sagen. Ich meine: Die Geschichte des Christentums beginnt mit dem Stern von Bethlehem.
Mich erinnern die Sternschnuppen daran, dass Gott den Menschen sagt „Ihr dürft euch mit all euren Träumen und Sehnsüchten an mich wenden!“ Insofern: Ich wünsch mir was.
Und was mache ich, wenn dann doch Wolken aufziehen?
Spannende Frage: Muss ich die Sternschnuppe sehen, um mir was wünschen zu dürfen?
Für mich ist das ein bisschen wie mit Gott: Gerade, weil ich ihn nicht sehen kann, tut es mir gut, wenn mich Symbole und Zeichen an ihn erinnern. Und Sternschnuppen erinnern mich an Gottes Versprechen, dass meine Wünsche bei ihm gut aufgehoben sind. Das hält meinen Glauben wach – auch in bewölkten Zeiten.