hr3 MOMENT MAL
hr3
Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

00:00
00:00

1 x 1 x 1 = Eins!

Moderator/in:  Heute ist „Trinitatis“ – der Dreifaltigkeitssonntag. Der ist nicht so bekannt, aber seit Jahrhunderten eines der wichtigsten Feste der Christenheit.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Kannst du uns noch mal kurz erklären, was es da eigentlich zu feiern gibt?

Puh, ich sag dir gleich: ein hochkomplexes Thema. Aber ich versuch’s mal.

Der Glaube, dass es nur einen Gott gibt, war eine Errungenschaft in der hebräischen Bibel. In der griechischen und der römischen Götterwelt … gab es ganze Götterscharen, aber in Israel war wichtig: Es gibt nur einen Gott.

Tja, und dann kam Jesus. Und die, die Jesus gefolgt sind, haben gesagt: „Wir glauben an den einen Gott – aber wir glauben auch, dass Jesus der Sohn Gottes war. Und der Heilige Geist, den Gott aussendet, ist auch göttlich.“

Da sagten die Kritiker direkt: „Aha, ihr habt also doch mehrere Götter. Erwischt.“

Das mussten die Christen erst mal für sich sortieren. Und dann haben sie gesagt: „Nein. Es bleibt dabei: Es gibt nur einen Gott. Aber der kann sich in unterschiedlicher Weise offenbaren. Als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist.“ Drei in einem. Das feiern wir Christen an Trinitatis.

Hat das denn für uns heute noch irgendeine Bedeutung?

Für mich schon. Allein der Gedanke: Gott hat verschiedene Seiten. Gott lässt sich nicht so einfach auf ein Bild festlegen. Und vielleicht begegnet er mir ja auch mal in einer Weise, wie ich es überhaupt nicht erwartet hätte. Das macht mich neugierig.