Tag der Migranten
Am 18. Dezember 1990 wurde von der UN die „Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Migranten“ beschlossen. Und den 18. Dezember erklärte man zehn Jahre später dann auch zum „Welttag der Migranten“. Weil es eben von Jahr zu Jahr mehr Menschen gibt, die ihre Heimat verlassen, um anderswo zu leben. Und weil die Konvention festlegen soll, an welchen Standards der Umgang mit Migranten weltweit gemessen wird.
Übrigens: Die Weihnachtsgeschichte ist letztlich auch eine Migranten-geschichte. Sie geht nämlich so los: „Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa aus der Stadt Nazareth in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem.“ Sprich: Josef lebt seit längerem als Migrant in Galiläa und muss wegen einer Volkszählung zurück nach Bethlehem, in seine Geburtsstadt.
Und ich sage mal so: Dass Josef mit seiner Frau in der alten Heimat keine Unterkunft findet, sondern in einem Stall übernachten und Maria ihr Kind dort zur Welt bringen muss, ist ja ein typisches Schicksal von Menschen, die von einer Region in die andere ziehen. Und angeblich musste die Familie nach der Geburt ja außerdem für einige Zeit nach Ägypten fliehen. Weil sie von ihrer Regierung verfolgt wurden.
Jesus stammt also aus einer Migrantenfamilie, wächst später in Nazareth als Migrant auf und wird ... ein Wanderprediger. Also ein Migrant ... denn das lateinische Wort „Migrare“ heißt „Wandern“. Vielleicht sollten sich das alle mal vor Augen führen, die gerade laut auf den Straßen vor Migranten warnen, weil sie in diesen Menschen eine Gefahr für Deutschland sehen: Das christliche Abendland basiert auf den überaus klugen Ideen eines Migranten.