hr3 MOMENT MAL
hr3
Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Beatles

Beatles

Hamburg, 13. April 1962. Überall hingen grell-orange Plakate mit der Aufschrift: „Die Not hat ein Ende. Die Zeit der Dorfmusik ist vorbei!“ Tja, ausgerechnet am Freitag, den 13., eröffnete im Amüsierviertel St. Pauli ein neuer Musikclub. Und der hatte zu seiner Eröffnung eine damals noch ziemlich unbekannte Band aus Liverpool eingeladen: die Beatles.

Was für eine verrückte Truppe. Abend für Abend brachten die Beatles von nun an den ständig überfüllten Club zum Kochen. Frech und respektlos. Vor allem John Lennon. Der spielte bisweilen einfach nur in Unterhose oder mit einer Klobrille um den Hals. Entsprechend pikiert schrieb die Zeitung: „Die fürchterliche Negermusik dieser Gruppe macht den jungen Leuten die Ohren und die Knochen kaputt.“

Egal. Die jungen Leute liebten die Beatles. Und die Beatles liebten Hamburg. Hier konnten sie die Sau rauslassen und gleichzeitig intensiv an neuen Songs arbeiten. Und als sie am 31. Dezember 1962 zum letzten Mal die Bühne des Star Clubs betraten, waren sie bereit, die erfolgreichste Rockband aller Zeiten zu werden.

Also: Dass ältere Generationen sich mit neuer Musik schwertun, ist und bleibt offensichtlich ein zeitloses Phänomen. Trotzdem gilt: Neue Zeiten brauchen auch neue Töne. Schon vor 3000 Jahren schrieb ein biblischer Dichter: „Singt dem Herrn ein neues Lied!“ Nicht immer nur die alten Töne. Mut zum Neuen.

Na, die Beatles haben bewiesen, dass „fürchterliche Negermusik“ ziemlich viele Menschen glücklich machen kann.