Vor dem Horizont des Friedens
Die Adventszeit beginnt in der Kirche mit der Geschichte, wie Jesus in Jerusalem einzieht. Das ist wenige Tage vor seiner Kreuzigung, gehört also eigentlich in die Passionszeit. Da wird sie genauso verlesen wie in diesen Tagen. Und damit wird deutlich: Der, der an Weihnachten geboren wird, ist derselbe, der am Kreuz stirbt und drei Tage später aufersteht.
Die Geschichte in Jerusalem: Erst Jubel dann Todesforderung
Die Geschichte geht so (Matthäus 21,1-11): In Jerusalem wird Jesus von der Menge jubelnd begrüßt. Wenige Tage später rufen dieselben Leute: „Kreuzige ihn!“ Diejenigen, die diesen Propheten als Heiland in ihrer Stadt willkommen heißen, lassen ihn so bald fallen. Sie wenden sich gleichgültig ab und fordern sogar seinen Tod! Wie kann das sein?
Die Rolle der Priester und Schriftgelehrten
Die Tempelpriester und Schriftgelehrten stachelten das Volk dazu an. So erklärt es das Neue Testament. Aber wie konnte ihnen dies in so kurzer Zeit gelingen?
Parallelen zur Gegenwart: Hass und Propaganda
Heute verstehe ich, wie so etwas funktioniert: In unserem Land und weltweit wachsen Kräfte, die mit allen Mitteln versuchen, unsere Demokratie zu gefährden, Hass und Desinformation werden wirksam unter die Menschen gebracht. Eigene Interessen werden mit gezielter Propaganda durchgesetzt.
Wenn Menschen unsicher sind, was ihre Zukunft angeht, wenn sie sich Sorgen um ihre Sicherheit und um ihren Wohlstand machen – dann bietet man ihnen vermeintlich einfache Lösungen an. Obwohl die Probleme komplex sind. Leider funktioniert das sehr gut – damals wie heute.
Frieden statt Gewalt: Jesus auf dem Esel
Jesus kommt in die große Stadt auf einem Esel geritten, kein bisschen herrschaftlich und absolut gewaltfrei. Er redet vom Frieden. Und bringt ihn. Nicht für das ganze Land damals, aber inneren Frieden, der mich lehrt: Ich verdanke mich nicht mir selbst, sondern Gott, der mich geschaffen hat.
Innerer Frieden und Gemeinschaft: Eigene Stärken nutzen
Ich kann Frieden machen mit meinen Schwächen und mich freuen über meine Talente. Diese kann ich einsetzen, um meinen inneren Frieden weiterzugeben, damit wir als Gottes Geschöpfe auch friedlich miteinander leben.
Ein Beitrag für den Frieden: SprichEsAn
Und wenn Sie sich fragen, welchen Beitrag Sie dazu leisten können, diesen Frieden zu befördern, dann mache ich Sie auf folgende Webseite aufmerksam: #SprichEsAn. Dort gibt es Tipps für Gespräche mit Menschen, die mit Extremisten und Verächtern der Demokratie sympathisieren.
Tipps für Gespräche mit Extremisten und Demokratieverächtern
Da stehen Tipps wie: „Du nimmst dein Gegenüber ernst, fragst nach und hörst zu. Du betonst gemeinsame Werte und Ziele, auch wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid. Du zeigst Alternativen auf, indem du eine andere Perspektive mit eigenen Erfahrungen und Deutungen einbringst.“ Und vieles mehr.
In der Nachbarschaft, in der Familie, im Bekanntenkreis – kleine Schritte, dem Frieden Geltung zu verschaffen, aber immerhin Schritte.