Mit Zuversicht im Gepäck
Mein Sohn und ich machen Urlaub in Irland. Dort haben wir uns einen Wanderweg ausgesucht. Zelt, Campingkocher, Kleidung und Essen: Wir tragen alles, was wir brauchen, auf dem Rücken.
Geht der Plan auf, den ich gemacht habe?
Die Route hatte ich im Vorfeld gut durchgeplant. Aber vor Ort heißt es dann: Planänderung, Etappenanpassung. Teile der Strecke sind aufgrund von Unwetterschäden nicht passierbar. Die Füße tun weh. Die Schultern schmerzen. Und dann verlaufen wir uns auch noch. Sechs Kilometer mehr mit den schweren Rucksäcken.
Schaffen wir den Weg zur nächsten Herberge?
Bis zur Kurve, dann machen wir noch mal Pause, sage ich zu meinem Sohn. Dort lassen wir unsere Rucksäcke auf den Boden fallen. Hauptsache, keine Last mehr. Unser Etappenziel werden wir heute nicht erreichen. Wo werden wir für die Nacht unser Zelt aufstellen, das ist nicht überall erlaubt. Wir müssen zumindest den Ort erreichen. Vielleicht bekommen wir dort ein Zimmer. Wir machen uns wieder auf den Weg. Da wo wir sind, können wir nicht bleiben.
Was gab den Menschen aus der Bibel Kraft für ihre weiten Reisen?
Ich denke an vielen Weg-Geschichten der Bibel. Wo Menschen weite Wege gehen zu Fuß. Lang und hart und manchmal durch die Wüste. Was aber dabei war: Das Versprechen Gottes: Ich gehe mit. Ich zeige dir den Weg. Als der Rucksack wieder spürbar auf meiner Schulter lastet, bitte ich: Zeig uns den Weg, Gott. Gib uns Kraft, dass wir durchhalten und nicht aufgeben.
Erreichen wir das Ziel oder einen anderen schönen Ort?
Und dann ist es geschafft. Wir liegen im Zelt. Mitten im Ort auf einer großen Wiese am Ufer eines Fjords. Die Unterkünfte waren alle belegt. Von unserem Schlafplatz aus sehen wir die Sonne untergehen. Die letzten Strahlen glitzern auf dem Wasser. Alle Strapazen sind vergessen. Dankbar für das Zelt über uns. Vielleicht hat uns Gott heute nicht so geführt wie erhofft. Aber er hat uns Kraft gegeben. Und wir haben definitiv die schönste Aussicht.