Michael Jackson und andere Lebensgeschichten
Natürlich gehörte der „Moonwalk“ dazu, die Glitzerhandschuhe und der markante Hut – wahlweise in weiß oder schwarz. Wobei seine Botschaft ja hieß: „Don´t matter if your´re black or white“ – egal ob Du „schwarz“ oder „weiß“ bist.
Ich war beim „King of Pop“, naja, genauer: im Musical „MJ – Michael Jackson“. Es war wie die Auferstehung des Meisters und alter Zeiten: Genial gesungen und getanzt. Mitreißend wie damals in den 80ern als mich und eine halbe Generation das Album Thriller packte - bis heute das weltweit meistverkaufte Album mit etwa 110 Millionen Exemplaren. „Billie Jean“, „Beat it“, „Wonna be startin´ somethin´“.
Eine Menge hat er an den Start gebracht: zwischen den Anfängen bei den Jackson Five bis zum etwas mysteriösen Tod im Jahr 2009.
Eine Lebensgeschichte erzählen, ist ein Wagnis
Das Musical erzählt seine Lebensgeschichte – mit Worten, Musik und Tanz.
Aber wie erzählt man eigentlich so eine Lebensgeschichte? Wie versteht man, was aus jemandem geworden ist: mit dem was gelungen ist, aber auch mit Vorwürfen von unangemessenem Umgang mit Minderjährigen, mit massiven Erfolgsdruck aus dem Elternhaus und dem Herzenswunsch, die Welt zu einem besseren Ort zu machen: „Heal the world“?!
Dem Musical gelingt es gut. Dabei ist jede Zusammenschau einer Biographie ein Wagnis. Wer übersieht und versteht schon, was in anderen vorgeht – und das ein Leben lang.
Gott liebt uns - immer
Was wird man von und über uns erzählen? Wo dabei lachen oder den Kopfschütteln? Unsere Bühne ist sicher kleiner als die von Michael Jackson. Aber wie viel haben wir bisher zum Besten gegeben! Manchmal geschminkt, manchmal ungeschminkt. Alle geprägt von daheim – so oder so. Und sicher alle mit manchem genialen Move, aber auch mit Fehltritten.
Beim Jackson-Musical habe ich gedacht: Ein endgültiges Urteil über eine Lebensgeschichte steht uns nicht gut an. Und ein Jackson-Titel hat mir gefehlt. Der ist für mich so etwas wie Gottes Song über uns: „I just can´t stop lovin´ you“. Das sollte niemand bei einer Lebensgeschichte vergessen: Wir sind und bleiben von Gott Geliebte.