Genug für alle
Am letzten Sonntag haben wir im Gottesdienst Erntedank gefeiert – zusammen mit den Kindern unserer KiTa. Die Kinder hatten extra etwas dafür eingeübt, Danklieder gesungen und Obst, Gemüse, Brot und vieles andere mitgebracht und vor den Altar gelegt. Und ein Gebet hatten sie vorbereitet, als Bitte, auch an die zu denken, denen es nicht so gut geht wie uns. Die Lebensmittel, die die Kinder mitgebracht hatten, haben wir am Montag dann einer Tagesstätte für Wohnungslose bei uns im Stadtteil gespendet. Dort erhalten Menschen in Not täglich eine warme Mahlzeit.
Die Kinder haben es uns vorgemacht
Danken für das, was wir haben, lernen, dass das alles nicht selbstverständlich ist, und dann auch an die denken, denen es in unserer Nachbarschaft nicht so gut geht wie uns. Die Kinder haben es uns vorgemacht.
Das Ziel, dass keiner mehr hungert, rückt in die Ferne
Heute ist Welternährungstag – und der lenkt den Blick nicht nur auf die Menschen bei uns um die Ecke, die hungrig sind, sondern auch auf die Menschen, die überall auf der Welt hungern und verhungern. 1979 wurde dieser Tag von den Vereinten Nationen eingeführt, um auf den Welthunger und die Bedeutung von Ernährung aufmerksam zu machen. 2,4 Milliarden Menschen weltweit können sich keine gesunde Ernährung leisten. 733 Millionen Menschen hungern. Das Ziel der Vereinten Nationen: Zero Hunger in 2030, also: keiner soll mehr hungern. Das ist nicht mehr zu erreichen. Klimawandel und Kriege sind die größten Verursacher von Hungersnöten. Und beide verstärken sich gerade.
Kein Essen wegwerfen und mehr spenden
„Was kann ich tun?“, hab ich mich gefragt. Und ich erwisch mich bei dem Gedanken: „Viel kann ich ja doch nicht ausrichten!“ Aber die Kinder im Erntedankgottesdienst haben es mir gezeigt. Erst einmal kann ich erkennen, was ich habe, und einüben, dankbar zu sein. Und das bedeutet: Meinen Überfluss an Nahrung nicht als selbstverständlich ansehen, bewusster konsumieren und so einkaufen, dass ich weniger oder besser gar nichts wegwerfen muss. Vieles habe ich nicht in der Hand, aber ich kann meinen Beitrag gegen die Verschwendung von Nahrungsmitteln leisten. Und weltweit gib es Staaten, Organisationen und Menschen, die für das Welternährungsprogramm arbeiten, oft auch unter Gefahren in Kriegsgebieten, wie zum Beispiel in Gaza. Auch dafür bin ich dankbar und ich will etwas dafür spenden, heute am Welternährungstag. Und ich hoffe und bete, dass sich die Solidarität weltweit auf Dauer durchsetzt und immer mehr Menschen satt aufstehen und satt schlafen gehen können.