Gipfelerfahrungen
Es gibt sie – diese besonderen Momente. Sie kommen nicht oft, aber wenn sie da sind, dann leuchten sie nach. Ein Sonnenaufgang, der mich sprachlos macht. Ein Lied, das mein Herz trifft. Ein Gespräch, das trägt. Oder ein Gipfel, den ich bestiegen habe in meinem Leben.
Wir feiern heute das Fest „Verklärung des Herrn“ und das ist im Grunde ein Fest des besonderen Moments. Jesus nimmt Petrus, Johannes und Jakobus mit rauf auf den Berg zum Beten. Und dort – da passiert es. Während Jesus betet, verändert sich sein Gesicht. Seine Kleider strahlen weiß. Und plötzlich stehen Mose und Elija neben ihm – zwei große Gestalten aus der Geschichte Israels. Und dann, als wäre das nicht schon genug, kommt eine Stimme aus der Wolke: „Das ist mein auserwählter Sohn. Auf ihn sollt ihr hören!“ Ein heiliger Moment. Ein Moment, der alles übersteigt. Der zeigt: Da ist mehr. Mehr als Alltag, Sorgen, Streit und Müdigkeit. Mehr als das, was ich sehe.
Diesen einen Moment für immer festhalten wollen
Ich finde, dieser Text ist wie ein Fenster zum Himmel. Für einen Augenblick wird sichtbar, was sonst verborgen ist. Jesus – ganz durchlässig für Gottes Licht. Und die Jünger mittendrin. Staunend. Sprachlos. Überwältigt.
Petrus will den Moment festhalten und sagt: „Lass uns drei Hütten bauen.“ Ich verstehe ihn. Wer will nicht bleiben, wenn es gerade hell ist? Wenn alles Sinn macht? Aber die Bibel ist ehrlich: Der Moment geht vorbei. Die Wolke zieht sich zurück. Jesus steht wieder da – wie vorher. Und sie steigen hinab vom Berg.
Momente, die uns stärken und tragen
Mein Glaube lebt nicht nur vom Gipfel, sondern auch vom Tal. Aber wer solche Momente kennt – der vergisst sie nicht. Sie nähren mich. Sie tragen mich durch dunkle Zeiten. Sie erinnern: Es gibt mehr. Diese Momente stärken mich. Eine Erfahrung, in der Gott spürbar ist. Leise. Aber klar. Ich nehme ihn mit, ich bewahre ihn, wie ein Licht für dunkle Wege. Und wenn es gerade finster ist – dann vertraue ich darauf: Das Licht ist nicht weg. Es ist nur gerade verdeckt. Aber es kommt wieder. Wie die Sonne nach der Nacht.