Friedensbotschaft
„Der Friede sei mit euch!“ Das waren die ersten Worte von Papst Leo XIV. auf dem Balkon des Petersdoms am Tag seiner Wahl am 8. Mai 2025. Aus Gottesdiensten kenne ich diesen Gruß – da spricht ihn der Gottesdienstleiter zur Gemeinde. Aber hier auf dem Petersplatz, als erste Worte des neuen Papstes an die Welt, da habe ich diesen Gruß ganz anders gehört. Und da bin ich nicht allein. Irgendwie war das mehr, vielleicht sogar ein Programm.
Frieden bei all den Konflikten
Jedenfalls hat der Papst mit diesem Wort und diesem Wunsch bei vielen einen Nerv getroffen. Einer wünscht Frieden vor dem Hintergrund der großen Konflikte auf der Welt, die immer mehr zu werden scheinen. Und vor dem Hintergrund, dass überall wieder über Aufrüstung und Kriegstüchtigkeit gesprochen wird. „Der Friede sei mit Euch!“: Ausgesprochen vor Tausenden auf dem Petersplatz und Millionen in der ganzen Welt. Nichts braucht die Welt gerade mehr als Frieden und Gerechtigkeit, als gerechten Frieden in all den Konfliktherden.
Frieden beginnt bei mir
Auch Jesus spricht in der Bibel immer wieder vom Frieden und von der Gerechtigkeit. Und dabei ist er radikal und setzt beim Kleinsten an: bei mir und meinen Gedanken. Davon erzählt das Matthäus-Evangelium (Matthäus-Evangelium 5,20-26) in einer Passage, die heute in den katholischen Gottesdiensten zu hören ist. Eine Chance auf Frieden hat die Welt, wenn jede und jeder anfängt, in sich selbst Frieden zu machen. Für mich heute heißt das zum Beispiel: Wenn ich merke, dass Diskussionen in den sozialen Medien ausarten und ich nicht noch eins draufsetze. Wenn ich lieber zweimal nachdenke, bevor ich über jemanden urteile. Wenn ich mich entschuldige, wenn ich jemandem Unrecht getan habe. Das erlebe ich als freimachend. Und ein freies Herz macht mich einfach freundlicher und friedlicher. Und viele freie Herzen führen zu mehr Offenheit. Die ist nötig für den Frieden im Kleinen wie im Großen.
Frieden beginnt im Kleinen
Vielleicht eine Utopie. Aber ich will das weiter bei mir im Kleinen versuchen und hoffe, dass Papst Leo XIV. weiter offen für den gerechten Frieden eintritt. Vielleicht kann er so zu einem Umdenken beitragen, damit auch im Großen die Welt wieder friedlicher, sicherer, versöhnter werden kann.