Die Weisheit der Sonnenblumen
Ich bin mit meinem Hund spazieren. Das Laub verfärbt sich. Und am Feldweg strahlen die Sonnenblumen um die Wette.
Das erinnert an das Lied: Gottes Liebe ist wie die Sonne
Sie haben ihre Hälse alle gleich ausgerichtet. Der Sonne entgegen. Ich bleibe stehen und mache es ihnen nach. Ich schließe die Augen und halte mein Gesicht in die Sonne. Das tut gut. Das Licht wärmt. Die Sonne hat Kraft. Mir kommt ein Kirchenlied in den Sinn: „Gottes Liebe ist wie die Sonne. Sie ist immer und überall da. Streck dich ihr entgegen. Nimm sie in dich auf.“ (EG 620,1)
Wie kann ich mich mit Gott und der Natur verbunden fühlen?
Mit meinem Gesicht in der Sonne fühle ich mich verbunden: Mit Gott, mit der Natur um mich herum, den Pflanzen und Tieren. Ich bin ein Teil dieser Schöpfung. Und das Verbindende ist nicht nur die warme Sonne, die über mir und allen aufgeht. Auch die Liebe Gottes kann ich in diesem Gefühl erahnen. Die über allem steht.
Wie die Sonne ist die Lieber immer und überall da
Diese Liebe ist immer und überall da. Und nichts kann mich von dieser Liebe trennen: keine Zweifel, keine Dunkelheit der Seele, keine falschen Entscheidungen… All das, was das Leben manchmal schwer macht. Das Sonnenbad tut mir gut. Es ist ein Gefühl von Geborgenheit. Es erinnert mich daran, dass ich nicht alleine bin. Dass Gottes Liebe da ist. Sie umgibt mich jeden Tag.
Kann ich vertrauen, wenn Wolken die Sonne verdunkeln?
So wie die Sonne beständig ist und auf und unter geht. Manchmal ziehen Wolken vor die Sonne. Manchmal ist der Tag grau und trist. Aber die Sonne ist trotzdem da. Ich vertraue darauf, dass sie wieder scheint, wenn der Regen vorbei ist. Dieses Vertrauen möchte ich in Gott setzen, gerade an Tagen und Zeiten, die dunkel sind. Die Sonnenblumen jedenfalls richten sich auch unter Wolken nach der Sonne aus. Sie strecken ihr Gesicht dahin, wo die Sonne sich versteckt. So sind sie bereit, wenn die Sonne dann wieder scheint. Das möchte ich mir von ihnen abschauen.