Thomas der Zweifler
Thomas, ein Freund Jesu, muss immer alles ganz genau wissen. Er muss fragen.
Er will es selbst prüfen und erleben, sonst kann er es einfach nicht glauben.
So ist es auch diesmal. Die Freundinnen und Freunde von Jesus hatten ihm erzählt, dass sie Jesus nach dessen Tod gesehen haben. Da zweifelt Thomas. Wie kann das sein? Jesus ist tot.
Keine Informationen aus 2. Hand
Aus zweiter Hand glaubt er die ganze Geschichte nicht. Wer weiß, was die anderen da eigentlich erlebt oder vielleicht geträumt haben? Information aus zweiter Hand – das geht nicht für Thomas. Nicht in diesem Fall.
So ist er ist. Und so war er schon immer. Zweifeln. Fragen. Kaum etwas, nimmt er einfach so hin.
Sympathisch, wenn jemand eigene Fragen hat
Das ist anstrengend und manchmal auch nervig. Manch einem ist das vielleicht zu viel. Ungläubig – im schlechtesten Sinne eben. Ohne wahren Glauben. Ohne Vertrauen. Er könnte es auch einfach haben. Einfach einstimmen und so…
Aber mir ist er sympathisch. Weil er eben so ist, wie er ist. Das Fragen kann ich gut verstehen.
Da ist doch auch etwas passiert, dass den Verstand einfach übersteigt. Und da ist es leicht gesagt: „Du musst einfach nur glauben.“
Zum Glauben heißt nicht nichts zu hinterfragen
Und glauben heißt ja nicht: Ich hinterfrage nichts. Ich glaube blind. Ich nehme alles, was in der Bibel steht als wortwörtlich gegeben.
Glauben ist für mich Suchen und Fragen. Nicht-wissen. Thomas-Sein eben.
Thomas steht zu sich selbst.
Er zweifelt und fragt.
Und Jesus lässt es zu. Er hält die Fragen aus. Und den Zweifel
Für Jesus gehören Zweifel zum Glauben dazu
Er versteht: Zweifel gehören zum Glauben dazu.
„Friede sei mit dir.“ Er hält Thomas seine Wunden hin. Das reicht.
Dass Jesus ihn anspricht, genügt. Thomas erkennt: „Mein Herr und mein Gott!“
Und dennoch sagt Jesus dann: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Die, die hören und vertrauen.
Aber die Geschichte lässt mich dran festhalten: Es bleibt Platz bei Jesus:
Für Thomas. Für Dich. Mich.
Für unsere Zweifel. Für die Fragen.