hr1 ZUSPRUCH
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Hartmann, Christoph

Eine Sendung von

Lehrer und Referent für katholische Schulpastoral

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Das göttliche Gesetz steht fest

Die Mitte nicht aus dem Blick verlieren! Das war das Motto eines Oasentags für Religionslehrerinnen und -lehrer. Wie das Wort Oase erahnen lässt, ging es an diesem Tag um Erholung, Ruhe, Austausch und um die Stärkung meiner Lebensmitte.

Eine Bibelstelle, die uns dabei begleitet hat, berichtet davon, wie Jesus über das Wasser geht und seinen Jünger Petrus auffordert, ihm über das Wasser entgegenzukommen. Petrus ist mutig und wagt den Ausstieg über die Bordwand. Er geht Jesus entgegen. Doch plötzlich als er den Blick von Jesus abwendet und den Sturm und die Wellen sieht, beginnt er unterzugehen. Jesus reicht ihm die Hände und hält ihn fest. Natürlich ist alles gut gegangen.

Für uns Oasenbesucher war es eine sehr spannende Erzählung. Denn diese Erzählung fragt jeden ganz persönlich: Worauf lenke ich meinen Blick im Leben? Was gibt mir Halt und Zuversicht? Und weiter gefragt: Von wem oder was lasse ich mich ablenken? Was jagt mir Angst im Leben ein? Nach einer Zeit der Stille kam es zum Austausch und wir waren plötzlich mit den Jüngern gemeinsam auf dem stürmischen See.

Unsere innere Mitte als Kraft – und Glaubensquelle

Alltagssorgen, um uns herum Kriege, Unsicherheiten, Herausforderungen in der Kindererziehung und dann der Berufsalltag all das macht deutlich: Es gibt viele Dinge, die an jedem von uns zerren. Ja, sie zerren an uns und haben die Kraft, jeden aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ja sogar von der Mitte wegzuziehen. Der Austausch machte deutlich, wie wichtig und gut es ist, aus einer starken und verlässlichen Mitte zu leben.

Für mich ist diese Mitte mein Glaube an Jesus Christus. Wenn ich ihn fokussiere und im Blick behalte, verlieren die Alltagssorgen und die restlichen Herausforderungen ihre zerstörerische Kraft. Sie sind nicht weg. Aber ich kann ihnen mit Zuversicht und Gelassenheit begegnen. Das Wort Gelassenheit gefällt mir dabei besonders gut. Es hat damit zu tun, Dinge zu lassen - loszulassen. Das, was mir nicht guttut, was mich bindet, lasse ich los. Das schenkt Gelassenheit!

Mein Fazit: Wenn es mir gelingt, mit meiner Mitte verbunden zu bleiben, muss ich mich nicht wie Petrus fürchten unterzugehen. Von daher bleiben wir verbunden! Mit dem Urheber des Lebens, mit mir selbst und mit meinem Nächsten. Dann werden auch die noch kommenden großen und kleine Stürme uns nichts anhaben können.