Wie schreibt man nochmal Glück?
„Wie schreibt man nochmal Glück?“ Mit dieser Frage begrüßen mich die Schülerinnen und Schüler der ersten Klasse, in der ich Religion unterrichte. Es ist die 5. Stunde. Entsprechend wuselig ist die Klasse.
Glück ist ein wichtiges Wort
Wie schreibt man Glück? Noch kennen die Kinder nicht alle Buchstaben. Ich will wissen: „Wie kommt ihr denn ausgerechnet auf ‚Glück‘?“ Die siebenjährige Elin erklärt mir: „Na, das ist doch ein ganz wichtiges Wort!“ Dabei schaut sie mich verständnislos an, nach dem Motto: Was für eine blöde Frage! Elin hat Recht. Glück ist ein wichtiges Wort.
Glück ist ein schönes Gefühl
Ich schreibe es an die Tafel und frage neugierig: „Was ist das denn eigentlich - Glück?“ Sofort sprudelt die Klasse los. „Wenn‘s einem einfach gut geht!“, ruft jemand aus der letzten Reihe. Die Kinder einigen sich darauf, dass Glück ein schönes Gefühl ist. Ich frage: Wann habt ihr so ein Glücksgefühl? Die Kinder geben tolle Antworten: Beim Lieblingseis an heißen Sommertagen, wenn das entscheidende Tor beim Fußball fällt oder wenn Kater Kasimir sich verbotenerweise mit unter die Bettdecke kuschelt.
Die Kinder bringen mich darauf, selbst auch mal wieder übers Glück nachzudenken. Sicher ist: Ich war nicht jeden Tag glücklich. Es gab immer wieder Hindernisse: Die anstrengende Examenszeit und die Sorge: Schaffe ich die Prüfung? Oder Krankheitsfälle in der Familie. Nicht jeder Tag war ein Glücks-Highlight.
„Glücklich sind die, die traurig sind. Denn sie werden getröstet werden.“
Durch die Tage, an denen ich bedrückt bin, hilft mir ein Satz aus der Bibel: „Glücklich sind die, die traurig sind. Denn sie werden getröstet werden.“ (Matthäus 5,4 BasisBibel) Eine Freundin hat mir diesen Bibelspruch, diesen Glück-Wunsch, einmal auf einer selbstgestalteten Karte geschenkt. Wenn ich traurig bin, erinnert er mich daran: Da ist immer jemand, der mich sieht und mir glückliche Zeiten wünscht.
Bewusst auf das Glück im Alltag achten
Gute Worte bringen Glück ins Leben. Die Kinder aus der ersten Klasse wissen so viel darüber, was Glück ist. Ihr Gespür für die Glücksmomente schau ich mir ab. Es muss nicht immer das große Glück sein. Ich werde bewusst auf das Glück im Alltag achten. Wie den ans Bett gebrachte Tee. Oder wenn ich in einem Buch so richtig versinken kann. Oder bei lauter Musik durchs Haus tanze.