hr4 ÜBRIGENS
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Ein Sendung von

Ober-Ramstadt

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Pass auf dich auf

„Pass auf dich auf“, blinkt es von meinem Handy. Eine Freundin weiß, ich hab‘ heute eine lange Autofahrt vor mir. Ich freue mich, dass sie Anteil an mir nimmt. Ich schicke ein „Daumen hoch“ zurück.

Kann ich denn auf mich selbst aufpassen?

Meine Gedanken bleiben dran hängen: „Pass auf dich auf“. Kann ich denn auf mich selbst aufpassen? Mich beaufsichtigen, wie ein erwachsener Mensch ein Kind betreut? Ich weiß schon, sie meint: Pass auf deine Schritte auf. Fahr vorsichtig mit dem Auto. Achte auf dich selbst.

Schutz hat Grenzen - egal wie vorsichtig ich bin

Irgendwas wehrt sich trotzdem in mir. „Pass auf dich auf“ wirkt auf mich wie ein Befehl. Ich spüre eine Grenze: Ich kann mich nicht selbst beschützen, egal, wie vorsichtig ich bin. Was ist, wenn ich vorsichtig fahre, aber jemand anders einen Unfall verursacht?

Wer passt auf mich auf?

Ich überlege, ob dieses „Pass auf dich auf“ auch verkürzt ist und früher mal länger war. So, wie das süddeutsche Adé, das kommt vom französischen Adieu. Was so viel bedeutet wie: „Gott passe auf dich auf“ – oder: „Gott schütze dich“. Dann wäre das ein guter Wunsch, kein Befehl.

Denn Schutz kann man nicht befehlen. Selbst Vorsicht reicht im Leben nicht aus. Schutz vor Gefahr oder Unheil kann man sich aber wünschen.

Kein Befehl, ein Wunsch

So verstehe ich meine Freundin: Gott passe auf dich auf: Wo auch immer du unterwegs bist: Ich wünsche dir, dass Gott mit dir geht und dich schützt. Und dass er dich tröstet und dir Kraft gibt, wenn es anders ausgeht.

Gott sei an deiner Seite, wenn du unterwegs bist.