Wie sah Jesus aus?
Der Reformator Martin Luther betrachtete das Ohr als das wichtigste Organ des Menschen. Ein Satz von ihm lautet so: Der Mensch lässt sich täuschen durch die Augen und berühren durch das Ohr.
In Martin Luthers Vorstellung hat die Seele einen besonderen Ort. Er stellt sich vor, sie liegt am Ende eines großen spirituellen Hörrohrs.
Von Jesus haben viele gehört
Und in einem hat er Recht: Die Geschichten von Jesus bekommt man übers Hören mit, nicht übers Sehen. Viele haben davon gehört - im Kindergarten, in der Schule, in der Kirche. Aber wir wissen nicht, wie Jesus aussah – die Bibel verrät es nicht – es war den Überlieferern wohl unwichtig. Es kam darauf an, die Botschaft zu hören und nicht darauf, das Äußerliche zu sehen.
Aber wie sah Jesus aus?
In westlichen Filmen wird Jesus in der Regel blond, groß und blauäugig dargestellt, eine Art Brad Pitt mit langem lockigen Haar. Das entspricht sehr wahrscheinlich nicht der Realität. Es gibt Wissenschaftler, die sich mit dieser Frage beschäftigen. Sie vermuten: seine Haut hatte einen eher olivfarbenen Ton, Jesus hatte braune Augen und dunkle Haare – wie die Menschen im Nahen Osten meistens aussahen.
Und wie hat Jesus seine Haare wohl getragen? Die meisten werden denken: lang. Auch das kennen wir aus Filmen, von Bildern in den Museen, von Darstellungen in den Kirchen. Aber auch das ist unwahrscheinlich. Denn damals war bei Männern kurzes Haar üblich. Jesus wird einen Bart getragen haben, wie zu der Zeit üblich und für einen Wanderprediger außerdem praktisch. Wie er sonst ausgesehen hat, wissen wir nicht. Wahrscheinlich war Jesus vom Aussehen her ganz und gar durchschnittlich.
Nicht Aussehen, sondern Wirken
Ganz und gar außergewöhnlich aber war er, was sein Wirken betrifft: Sohn Gottes als Erlöser geschickt, Heiler, Tröster, Hoffnungsbringer für unzählige Menschen, die von ihm hören. Die sich davon berühren lassen - durch das Ohr.