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Giel, Lena

Eine Sendung von

Pastoralreferentin und Jugendseelsorgerin im katholischen Jugendbüro Südhessen

Die Darstellung zeigt eine Playmobil-Figur eines Reformators mit einer Feder und einer geöffneten Bibel auf einem Buch mit dem Titel "Die Bibel - Lutherübersetzung". Im Hintergrund ist ein symbolisches Wappen zu sehen, das eine rosa Blume mit einem Kreuz zeigt.

Reformationstag

Moderator/in: Die Woche ist schon fast wieder geschafft. Morgen, am Freitag, gibt’s gleich mehrere Highlights auf die wir uns freuen können: Zum einen ist Halloween. Aber für evangelische Christen ist der 31. Oktober ist auch ein besonderer Tag: Reformationstag. Lena Giel, von der katholischen Kirche, was wird da nochmal genau gefeiert? 

Autor/in: Gefeiert wird Martin Luther und seine 95. Thesen, die er im Jahr 1517 veröffentlicht hat. Durch ihn ist die Reformation ins Rollen gekommen: die evangelische Kirche ist entstanden. Trotz der Trennung kann ich als Katholikin sagen: Ich freu mich da heute mit. Für mich war Martin Luther ein echt mutiger Mann. Er hat sich getraut Missstände anzusprechen. Er hat die damaligen Lehren der Mächtigen in Frage gestellt und neue Wege gesucht, an Gott zu glauben. Beide Kirchen, evangelisch und katholisch, haben sich dadurch verändert. Genau das heißt ja Reformation: Erneuerung und Veränderung.

 Moderator/in: Veränderung ist ein gutes Stichwort. Beide großen Kirchen, evangelisch und katholisch verlieren ja immer mehr Mitglieder. Ende 2024 waren weniger als 50% der Menschen in Hessen noch Mitglied in der Kirche. Was denkst du, was müsste sich bei Kirche verändern, dass sie wieder attraktiver wird?

Autor/in: Ich finde Kirche muss ganz nah bei allen Menschen sein. Sie kann Menschen nur erreichen, wenn sie Glaubensinhalte in das Leben der Menschen heute hinein übersetzt. Ich sehe das an vielen Stellen: Christen setzen sich ein, besonders für Demokratie und Gerechtigkeit. Und sie haben die Schwachen und Ausgegrenzten im Blick. Ich glaub, das geht in vielen Orten nur noch gemeinsam: evangelische Kirche und katholische Kirche zusammen: als Menschen, die zu Jesus gehören. Hand in Hand. Ich bin echt froh, dass evangelische und katholische Kirche wieder mehr zusammenwachsen und gemeinsam den Glauben an Jesus Christus lebendig halten.