Kaffeekränzchen im Himmel
In diesen Tagen gehen viele von uns wieder auf den Friedhof. Wir besuchen die Gräber unserer Verstorbenen – stellen frische Blumen hin, zünden eine Kerze an, bleiben kurz stehen. Es ist still. Und doch ist da so viel gesagt – in Gedanken, in Erinnerungen, in Liebe. Bei der Gräbersegnung spüren wir: Die Verbindung zu unseren Verstorbenen reißt nicht ab. Sie sind nicht einfach „weg“ – sie sind bei Gott, und in unseren Herzen lebendig.
Nicht vergessen, nur vorausgegangen
Neulich lief im Radio ein Lied, das mich tief berührt hat. Hier hieß es: „Nur mal im Himmel vorbeischau’n – auf ne Tasse Kaffee.“
Ich musste schmunzeln – und gleichzeitig schlucken. Was für ein schönes Bild: Nur mal kurz vorbeischauen. Sich hinsetzen. Zusammen lachen. So, als wären sie nie fort gewesen. Ich glaube, genau das beschreibt, wonach sich viele von uns sehnen: ein Wiedersehen. Ein Augenblick, um Danke zu sagen. Ein Moment, um das nachzuholen, was auf Erden zu kurz kam.
Ein Gruß in den Himmel
Die Gräbersegnung ist für mich wie ein leiser Gruß in diese himmlische Richtung. Ein Zeichen, dass wir unsere Toten nicht vergessen – und dass sie bei Gott geborgen sind. In der Bibel heißt es: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein.“ Das ist die Hoffnung, die mich trägt – gerade an Tagen der Erinnerung.
Und vielleicht, wenn auch Sie das nächste Mal am Grab stehen, dürfen Sie sich genau das vorstellen: unsere Lieben – im Himmel, vielleicht wirklich bei einer Tasse Kaffee. Und irgendwann – da bin ich sicher – werden auch wir vorbeischauen dürfen. Nicht nur kurz. Sondern für immer. Für immer bei denen, die wir hier vermisst und geliebt haben.
 
                 
                  
                     
          
       
          
      