hr1 ZUSPRUCH
hr1
Griesel, Tanja

Eine Sendung von

Evangelische Schulpfarrerin, Fritzlar

00:00
00:00

I have a dream

Heute vor 60 Jahren versammelten sich rund 250.000 Menschen in Washington. Sie haben gemeinsam gegen Rassismus demonstriert. Die Bürgerrechtsbewegung hatte dazu aufgerufen. Martin Luther King war damals einer der Redner. Nicht zum ersten Mal hat er gefordert, die gesellschaftliche Trennung von schwarzen und weißen Menschen abzuschaffen.

Martin Luther Kings Forderungen

Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für alle. Martin Luther King weiß: Es ist ein Privileg vor so vielen Menschen zu sprechen, eine Chance, darum wählt er seine Worte mit Bedacht. Er hat sich genau überlegt, was er sagen will. Doch dann weicht er von seinem Skript ab. Mahalia Jackson, so erzählt man sich später, rief ihm damals zu: „Erzähl von deinem Traum!“

Er erzählt von seinem Traum

Und er erzählt. „I have a dream ...“, beginnt er seine Rede. Diese Worte haben sich ins Gedächtnis einer ganzen Generation eingebrannt. „Ich habe den Traum“, sagt Martin Luther King, „dass meine Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden." Dieser Traum spricht den Menschen aus dem Herzen. Damals und auch heute noch.

Martin Luther King und Jesaja - zwei Träumer

Martin Luther King ist ein Träumer – so wie Jesaja einer war. Der alttestamentliche Prophet träumte von einer besseren Welt. Er predigte Gerechtigkeit und Frieden. Martin Luther King greift das auf. „Was uneben ist soll eben, was hügelig ist, soll gerade werden (Jes. 40,4)“, zitiert er ihn. Und er vertraut darauf: Glaube kann Berge versetzen. 1964, ein Jahr nach seiner berühmt gewordenen Rede, verabschiedet der amerikanische Kongress ein wichtiges Bürgerrechtsgesetz.

Das Ende der Rassentrennung in den USA

Damit ist die Rassentrennung in den USA offiziell beendet. Knapp 50 Jahre später ist es möglich, dass ein Schwarzer zum US-Präsident gewählt wird. Der Rassismus ist damit nicht abgeschafft. Menschen werden auch heute noch aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert.

Ermutigung zum eigenen Handeln

Aber Martin Luther King gibt den Schwarzen Hoffnung. Und sein Beispiel macht Mut, sich für eine gerechtere Welt einzusetzen. Überall, auch bei uns. Er hat nicht umsonst geträumt. Schritt für Schritt verändert sein Traum die Welt. Die Welt braucht mehr Träumer.