Was wolltest du früher einmal werden?
Meine Freundin hat mich gebeten zu kommen. Etwas bedrückt sie, das merke ich, denn ich kenne sie schon sehr lange. Meine Freundin ist sehr erfolgreich in ihrem Beruf. Immer, wenn sie irgendwo anfing, dauerte es nicht lange, und sie hatte eine leitende Position. Die sie gar nicht wollte. Denn eines ist sie bestimmt nicht: eine Karrieristin. Endgültig gereicht hat es ihr, als es ihre Hauptaufgabe wurde, Leute rauszuschmeißen. Sie wolle noch guten Gewissens in den Spiegel schauen können, sagte sie. Und kündigte.
„Was wolltest du denn als Kind einmal werden?“
Nun steht sie also ohne Job da. „Was soll ich denn jetzt machen?“, fragt sie und schaut mich an. „Was wolltest du denn als Kind einmal werden?“, frage ich. „Försterin“, antwortet sie wie aus der Pistole geschossen. „Warum?“ „Weil ich es liebe, durch Wald und Wiesen zu streifen, bei jedem Wetter gerne draußen bin. Außerdem hätte ich dann einen Hund.“ Sie blickt mich wehmütig an. Bei ihren bisherigen Jobs hat sie 12 bis 14 Stunden pro Tag gearbeitet. Da war kein Platz für ein Haustier.
Mir fällt ein, dass sie als Schülerin zu Hause bei ihren Eltern einen Hund hatte, einen Boxer. Sie hing sehr an dem Tier, war glücklich, wenn sie mit ihm gespielt hat, mit ihm Gassi gehen konnte.
Ein Ziel: glücklich werden
Vielleicht ist es das, was sie machen sollte: glücklich werden, sage ich. Sie ist ja ohnehin auf dem Weg. Ihren ungeliebten Job ist sie los. Sie muss niemanden mehr entlassen. Ein Hund könnte ein weiterer Schritt sein auf ihrem Glücksweg.
in Leben im Einklang mit der Schöpfung
Wir reden über das, was ihr wichtig ist. Es geht ihr um ein Leben im Einklang mit der Schöpfung, mit anderen Menschen, mit Gott. Die Bibel legt ein paar Spuren zum Glück. Dort heißt es: „Wohl dem Menschen, der auf Gott vertraut. Der findet Glück.“ (Sprüche 16,20) Darauf vertrauen, dass es sich findet, ist eine Spur zum Glück.
„Ich schaffe das schon irgendwie“
Drei Wochen später bin ich wieder mit meiner Freundin verabredet. Ich klingele bei ihr, sie öffnet die Tür. Tapsig herausgestoben kommt ein kleiner brauner Hund, ein Boxerwelpe. „Darf ich vorstellen: Smilla“, sagt meine Freundin und lächelt. „Ich schaffe das schon irgendwie“. Wohl dem Menschen, der vertraut.