Mutter Maria im Wochenbett
Alle Jahre wieder, kommt das Christuskind…“: Na, können Sies noch hören? Die Geschenke sind ausgepackt, die Plätzchen vernascht. Für viele ist Weihnachten damit vorbei.
Wenn Weihnachten vorbei scheint – was bleibt?
Mir geht es anders. Seit ich selbst Mutter geworden bin, schaue ich neu auf Weihnachten. Maria ist seitdem viel mehr in meinen Blick gerückt. Diese Frau, die gerade ein Kind zur Welt gebracht hat, klein und zerknautscht. Eines, von dem alle sagen: Dieses Kind wird die Welt verändern. Aber daran war für Maria sicher nicht zu denken – in diesen Tagen vor über 2000 Jahren. Da lag sie ja gerade erst mit ihrem Neugeborenen im Wochenbett. Und ich frage mich: Wie ging es ihr, der Mutter, Maria?
Wochenbett in Bethlehem – wer sorgte für Maria?
Die Bibel erzählt dazu nichts. Nichts darüber, ob jemand für sie gekocht hat, ob sie schlafen konnte oder Schmerzen hatte. Ob eine Freundin da war oder jemand, der sie unterstützt hat. Und ich frage mich auch: Kannte sie dieses Gefühl, das viele frischgebackene Eltern kennen: die Mischung aus größtem Glück und Überforderung? Hatte sie vielleicht auch dunkle Momente, wie manche Frauen sie im Wochenbett erleben?
Geburt, Neubeginn und die erste Zeit als Eltern
Eine Geburt ist ja immer ein Einschnitt ins Leben - auch ohne dass es ausgerechnet der Sohn Gottes ist, den man da auf die Welt bringt. Eltern finden sich in eine neue Rolle ein. Maria und Josef mussten das auch. Mit alldem, was Elternsein mit sich bringt: Unsicherheit, Glück, Müdigkeit, Staunen.
Weihnachten geht weiter – das Leben beginnt jetzt
Für diese junge Familie hat ihr gemeinsamer Weg erst begonnen. Deswegen ist Weihnachten kein abgeschlossenes Fest. Maria ist im Wochenbett – das Leben mit diesem Kind fängt gerade erst an. Die ersten Nächte als Eltern, die ersten Schritte auf einem neuen Lebensweg. Später wird dieses Kind das Leben der Menschen verändern, denen es begegnet, mit denen es spricht, sie tröstet und heilt.
Von Maria lernen: Die Botschaft lebt in uns weiter
Das alles beginnt hier: Im Wochenbett. Bei der erschöpften, staunenden Maria. Und geht weiter – bis heute. In uns: darin, wie wir einander begegnen und wie wir miteinander leben. Wenn ich mir das bewusst mache, verändert es die Botschaft von Weihnachten. Es geht weiter - in mir und durch mich, Tag für Tag.