Christbaum - ja oder nein?
Beim Thema Christbaum hört die Kompromissbereitschaft auf. Julia und Stefan sind ein junges Paar und vor kurzem zusammengezogen. Das erste gemeinsame Weihnachten steht vor der Tür und damit eine Bewährungsprobe, mit der sie nicht gerechnet haben. Julia ist Krippenliebhaberin und erklärt: „Ein Weihnachtsbaum kommt mir nicht ins Haus!“ Doch für ihren Lebensgefährten Stefan wird es ohne Baum nicht richtig Heiligabend.
Stefan schlägt vor: „Bevor wir uns völlig in die Haare kriegen, lass uns eine Pro-Contra-Liste machen. Wir schreiben unsere Argumente auf Post-its und heften sie an den Kühlschrank.“ Der Kühlschrank der beiden ist schnell von Klebezetteln übersät. Stefan schreibt: „Ein Christbaum ist einfach schön.“ Julia gleich hinterher: „Von wegen! Hochgezüchtet, von Pestiziden vergiftet, nadelt, nimmt Platz weg, ist brandgefährlich.“ Stefans nächster Zettel: „Aber er hat die Farbe der Hoffnung und duftet herrlich«.
Julia kontert: „Romantiker! Das können wir auch mit ein paar Tannenzweigen haben. Welchen Sinn hat ein Baum?“ Für die Antwort braucht Stefan gleich mehrere Post-its: „Google sagt: Der Weihnachtsbaum erinnert an den Paradiesbaum. Darum war er früher mit Äpfeln behängt. Daraus wurden die Christbaumkugeln. Zurück ins Paradies. Weihnachten ist doch wie Heimkommen. Da gehört für mich der Baum dazu.“
Julia schreibt: „Seufz. Schnief. Aber dafür muss ein Baum sterben.“ Stefan schlägt vor: „Und wenn wir einen lebendigen nehmen? Mit Stamm, Zweigen und Wurzelballen.“ Julia fragt nach: „Ein Baum im Topf? Und wohin damit, wenn nicht mehr Weihnachten ist?“ Stefan schreibt: „Dann kann er auf den Balkon. Komm – bitte!“ Das Post-it mit dem „Komm – bitte!“ bleibt eine Zeit lang ohne Antwort am Kühlschrank hängen. Schließlich schreibt Julia: „Ein Christbäumchen im Topf. Gut. Und meine Krippe stelle ich drunter.“ Prompt hängt Stefans Antwortzettel: „Hurra! Ich liebe dich.“