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Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer, Frankfurt

Justin Bieber: Hiob ist mein Vorbild, ehrlich

Justin Bieber: Hiob ist mein Vorbild, ehrlich

Er gilt am Popfirmament heute als der größte Star: der siebzehnjährige Kanadier Justin Bieber. Vor zwei Monaten hat er sein zweites Album herausgebracht, „Under the Mistletoe“. Das war in den US-Charts gleich wieder auf Platz 1.

Für mich ist aber nicht allein der Erfolg von Justin Bieber bemerkenswert. Das Besondere ist für mich, dass er sagt, ein gläubiger, evangelischer Christ zu sein. Auf einer Pressekonferenz soll er die Frage eines Journalisten nach seinem größten Vorbild mal mit dem Namen Hiob beantwortet haben. Und dann hat er erklärt, warum: „Hiob ist mein Vorbild, ehrlich. Er wurde gefoltert, alles hat man ihm genommen - seine Familie, seinen Job, seine Tiere, alles, aber er blieb trotzdem seinem Glauben an Gott treu. Er wusste nicht, warum das alles passiert, doch er stützte sich auf seinen Glauben an Gott und hielt fest an dem Gedanken, dass es für alles einen Grund gibt." (1)

Das sind für einen jungen Pop-Musiker überraschende Sätze. Und eine ungewöhnliche Orientierung an einer eher spröden biblischen Figur. Das Buch Hiob in der Hebräischen Bibel beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie es ein gütiger Gott zulassen kann, dass guten Menschen Böses widerfährt. – Den meisten Menschen fällt das Schicksal des Hiob dann ein, wenn es ihnen selbst schlecht geht und sie sich – wie damals Hiob – fragen, wie es dazu kommen konnte. Bei dem erfolgreichen und beliebten Justin Bieber ist Hiob wohl eher in der Erinnerung an seine Herkunft begründet. Seine Mutter Pattie hatte schon ein ziemlich wildes Leben und eine üble Drogenkarriere hinter sich, als sie mit Justin schwanger wurde, gerade 18 Jahre alt. Sie war allein für das Kind verantwortlich. Die ärmlichen Verhältnisse, in denen sie Justin großzog, dürften dem Jungen auch dann noch bewusst geblieben sein, nachdem sich für ihn der erste Erfolg schon eingestellt hatte.

Der Mutter von Justin hat ihr Glaube an Gott geholfen, den täglichen Kampf ums Überleben aufzunehmen und zu bestehen, sagt sie. Und sie hat in einem ebenso schlichten wie überraschenden Satz ausgedrückt, wie sie diesen Weg gefunden hat: „Es tut nicht weh, Gott eine Chance zu geben.“ (2)

Justin Bieber hat sein nächstes Studioalbum für den Sommer 2012 angekündigt. Es heißt „Believe“. Auf das neue Album darf man gespannt sein. Denn Believe heißt ja nun mal nichts anderes als – Glauben.