Schweigend steht der Wald
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Schweigend steht der Wald

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in:Heute kommt ein spannender Film in die Kinos: "Schweigend steht der Wald". Eine Mischung aus Drama, Krimi, Psychothriller und Horrorfilm. Es geht um eine junge Forstpraktikantin, die in der Oberpfalz im Wald eine schreckliche Entdeckung macht. Und das genau an der Stelle, an der ihr Vater vor einigen Jahren spurlos verschwunden ist. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Du hast in "Schweigend steht der Wald" schon mal reingeschaut. Was entdeckt denn die Forstpraktikantin da?

Die Wald-Flüsterin entdeckt etwas

Fabian Vogt: Na, das verrate ich natürlich nicht. Aber Anja, die Forstpraktikantin, ist so eine Art Waldflüstererin. Sie liebt und versteht den Wald. Und jetzt findet sie immer mehr Hinweise, dass dort ein grauenhaftes Verbrechen passiert ist. Das ist der Krimi-Anteil. Viel tragischer ist, sie entdeckt: Viele in dem kleinen Ort wissen von diesem Verbrechen. Nur spricht keiner darüber. Auch, weil es Pläne gibt, dieses Waldstück touristisch zu nutzen. Da käme ein Skandal völlig ungelegen.

Ein Film über Angst, Schuld und Verbrechen

Deshalb ist "Schweigend steht der Wald" vor allem ein Film über Schuld. Wie gehen wir mit Schuld um? Und was ist, wenn unsere Angst, die Wahrheit könnte rauskommen, zu immer neuem Unheil führt. Das ist sehenswert.

Moderator/in:Und welchen Rat hättest Du als Pfarrer, wie man mit Schuld umgehen sollte?

Fabian Vogt: Schuld und Vergebung sind von Anfang an ein Herzensthema des christlichen Glaubens. Weil Christen überzeugt sind: Gott lädt ein, unsere Schuld bei ihm abzugeben. Selbst im Vaterunser, dem bekanntesten Gebet, heißt es ja: "Vergib uns unsere Schuld."

Schuld abgeben und neu anfangen

Spannend finde ich: Wer glauben kann, dass er seine Schuld nicht mehr tragen muss, der kann auch ehrlich dazu stehen und einen Neuanfang wagen. Denn wie gesagt: Der Film "Schweigend steht der Wald" zeigt auf eindrückliche Weise, wie schnell unterdrückte Schuld neues Unheil mit sich bringt.

 

 

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