Sehnsucht nach Regen
Moderator/in: In Hessen ist es viel zu trocken – und das schon seit Wochen. Das merken zum Beispiel Spaziergänger, die ausgetrocknete Flüsse und Bäche sehen. Viele sehnen sich nach einem ordentlichen Wolkenbruch an heißen Sommertagen. So auch Steffen Flicker von der katholischen Kirche. Für dich ist dieses Naturschauspiel immer wieder besonders, oder?
Ganz genau. Es ist immer wieder faszinierend: Wenn sich die Wolkendecke auflöst und es plötzlich wieder hell wird nach dem Regen. Ein Natur-Schauspiel der besonderen Art! Ich sehe das gerne. Das, was sich am Himmel abspielt, überträgt sich gewissermaßen auch auf mein Gemüt: Der Himmel reißt auf und alles wird hell und leicht. Ein wunderschöner Moment!
Was verbindest du mit dieser Sehnsucht nach kühlem Regen?
Es ist einfach diese Schönheit und die Leichtigkeit, die mit dieser Situationsbeschreibung verbunden ist. Das finde ich faszinierend. Ein aufreißender Himmel, Tanz im Regen - ein Neuanfang, eine Aufbruchstimmung. Dieses Bild vom Himmel hat schon immer die Menschen beschäftigt. Gerade weil wir mit dem Himmel so viel Rätselhaftes verbinden. Natürlich auch ganz viele Fragen: Wie groß ist der Himmel? Was ist dort?
Und, hast du auf diese Fragen eine Antwort?
Als Christ verbinde ich mit dem Himmel den Blick auf Gott. Gott ist es, der unser Leben trägt. Kleinkinder sagen oft, wenn sie zum Beispiel aus Bausteinen einen Turm bauen: "Ich baue den Turm bis in den Himmel!" Eine alte und eine immer wieder neue Faszination: der Blick in den Himmel. Und die Hoffnung auf das Helle, das Schöne und das Leichte, wenn der Himmel aufreißt.