Lieber Hände falten als Sorgenfalten
Auf meinem Schreibtisch liegt eine Spruchkarte: „Lieber Hände falten als Sorgenfalten!“ steht darauf. Eine witzige Aufforderung zum Beten. Manchen riecht Gebet ja verdächtig nach: Hände in den Schoß legen und nix tun. Man kann beim Händefalten aber auch ganz pfiffig und lebendig mit Gott ins Gespräch kommen. Einfach mal die fünf Finger durchgehen:
Der Daumen steht für „Top“. Das was man „liked“, würde man heute sagen. Dankbar werden für alles, was das Leben reich macht. Mir fällt da heute Morgen meine Gesundheit ein. Ist nicht selbstverständlich. Dass der Frühstücktisch gut gefüllt ist. Dass ich Pläne für heute habe. Also: Daumen hoch für alles, für was man Gott danken möchte.
Der Zeigefinger richtet den Blick auf das, was ich lernen will. „Gott, arbeite an und mit mir! Was zeigst Du mir heute für mein Leben?“ Ich glaube zum Beispiel in Sachen Liebe und Geduld habe ich noch ´ne Menge Luft nach oben. Und wer weiß, was Gott mir noch über den Weg laufen lässt. Ich will dafür aufmerksam sein.
Der Mittelfinger ist selbstredend. „Gott, das „stinkt“ mir! Das habe ich zu beklagen!“ Meist fällt mir dazu jede Menge ein. Gebet heißt, dass ich mir die Sachen frei weg von der Leber reden kann. Gott hält das aus.
Der Ringfinger weist Viele auf ihren Beziehungsstaus hin. Da denke ich beim Beten an Partnerschaft, Familie und den Freundeskreis. Manchmal sehe ich plötzlich ein Gesicht vor meinem inneren Auge. Dann bitte ich für diesen Menschen um Schutz.
Bleibt der Kleine Finger: Einfach für alles Kleine und Sonstige, was ich Gott auch noch sagen möchte.
Auch Beten will geübt sein. Probieren Sie´s mal auf diese Weise und zählen Sie´s an Ihren Fingern ab:
Vor Gott ins Gespräch bringen,
was „top“ ist,
wo wir Fingerzeige brauchen,
was uns stinkt,
mit wem wir verbunden sind
und all das kleine Allerlei.
„Lieber Hände falten als Sorgenfalten!“ Mir tut Beten gut.