Vorfreude

Vorfreude

Ein Beitrag von Sandra Matz, Pfarrerin, Evangelisches Gemeindenetz an der Nördlichen Bergstraße, Alsbach

Wenn man zurzeit durch den Supermarkt geht, wird es da von Woche zu Woche bunter. Goldhasen stehen aufgereiht nebeneinander und andere leckere Dinge, die dann bald in einem Osternest landen werden. Was natürlich auf keinen Fall fehlt: Die Ostereier. Teilweise baumeln sie schon an manchem Strauch oder liegen schon gefärbt auf der Bäckertheke oder an der Supermarktkasse. Als wir an der Kasse warten mussten, schwelgte mein Mann in Kindheitserinnerungen: Wie wichtig das Ostereiersuchen für ihn war. Wie aufgeregt er und sein kleiner Bruder waren, bevor der Garten von den Großeltern endlich zum Suchen freigegeben wurde.

Rasen und Beete wurden haargenau durchkämmt – und dann der Triumph, wenn sie wieder in den Zweigen oder hinter einem Eimer ein bunt bemaltes Ei entdeckt hatten. Solche Erinnerungen habe ich auch. Mir gefallen die Oster-Bräuche gut und ich esse auch schon jetzt in den Wochen vor Ostern mal gerne ein buntes Ei. Sozusagen aus Vorfreude.

Warum genau das Ei mit dem christlichen Osterfest in Verbindung gebracht wird, ist nicht bekannt. Aber schon im Mittelalter wird das Ei als Symbol für die Auferstehung Christi gedeutet. Die Eier an Ostern sind also nicht einfach nur eine nette Deko-Idee oder eine Beschäftigung für Kinder... sie drücken was davon aus, was für Christen mit dem Osterfest verbunden ist. Gespannt zu sein, sich zu freuen, auf neues Leben zu hoffen. Neue Chancen. Neuanfänge.

Auch wenn unser Sohn mit seinen knapp drei Jahren das noch nicht alles genau versteht: Das an Ostern was Schönes, Gutes, Wichtiges gefeiert wird, das bekommt er schon mit. Ich bin gespannt, ob er alle Eier finden wird. Denn mein Mann lässt sich gar nicht mehr bremsen und denkt sich jetzt schon mögliche Verstecke für die Ostereier aus. So steigt die Spannung und Vorfreude auf das Fest, nicht nur bei den Kleinen...

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